Unser Geruchssinn beeinflusst, wie unser Gehirn die Informationen über neuartige Objekte abspeichert.
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Hirnforschung Wie Sinneseindrücke über das Erinnern entscheiden

Viele Erlebnisse sprechen all unsere Sinne an. Einer hinterlässt einen besonders bleibenden Eindruck.

Wenn wir Neues kennenlernen, nehmen wir die Informationen darüber mit allen Sinnen auf. Wie das Gehirn diese Eindrücke abspeichert, haben jetzt Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf untersucht. Dabei bedienten sie sich einer besonderen Methode.

Mit einem Konstruktionsspielzeugsystem für Kinder kreierten sie neuartige Objekte, die den Probanden vorher nicht bekannt waren. So konnten sie untersuchen, wie die Testpersonen Objekte wahrnehmen, ohne die Ergebnisse durch vorherige Erfahrung zu verfälschen.

Hippocampus integriert verschiedene Sinneseindrücke

Was währenddessen im Gehirn passiert, beobachteten die Wissenschaftler bei einer  Untersuchung im Magnetresonaztomografen (MRT). „Die Analyse der Gehirnaktivität hat uns gezeigt, dass der rechte vordere Hippocampus stärker aktiviert ist, wenn die Objekte mit einem Geruch verbunden sind“, erklärt Prof. Dr. Boris Suchan vom Sonderforschungsbereich 874 der RUB.

Als Schaltzentrale für Erinnerungen ist der Hippocampus an vielen Gedächtnisprozessen beteiligt. Die Studie zeigt, dass es innerhalb dieser Gehirnregion einen speziellen Bereich gibt, der involviert ist, wenn Erinnerungen an Gerüche verarbeitet werden.

Die Forscher vermuten zudem, dass an dieser Stelle auch die Informationen verschiedener Sinneseindrücke zusammengeführt werden. Ob dies nur für Sehen und Riechen gilt oder auch für andere Sinne, muss nun weiter erforscht werden.

Unveröffentlicht

Von

Raffaela Römer
Annegret Kalus

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