Duftforschung Riechrezeptor in Pigmentzellen der Haut entdeckt
Den neu gefundenen Rezeptor möchte das Team nun an Patienten weiter untersuchen. Warum erklärt eine aktuelle Studie.
Riechrezeptoren kommen in den Pigmentzellen der menschlichen Haut vor. Ein Team um den Bochumer Duftforscher Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt entdeckte sie dort erstmals in den sogenannten Melanozyten. Diese Zellen produzieren das schwarze Melanin, das der Haut ihre Bräunung verleiht. Der veilchenähnliche Duftstoff Beta-Ionon aktiviert den neu entdeckten Rezeptor.
Ansatz für Hautkrebstherapie
Ein übermäßiges Wachstum von Melanozyten kann eine zu starke Pigmentierung bewirken und unter Umständen auch schwarzen Hautkrebs auslösen. „Der Rezeptor und sein aktivierender Duft könnten ein neuer Ansatzpunkt für die Therapie von Melanomen sein“, sagt Hanns Hatt.
Wenn sich gesunde Melanozyten zu Tumorzellen verwandeln, vermehren sie sich stärker, aber spezialisieren sich schlechter auf ihre eigentlichen Aufgaben. Genau diese Eigenschaften scheint der Duftstoff Beta-Ionon mit seinem zugehörigen Rezeptor zu beeinflussen. Hinweise dafür fanden die Forscher in der aktuellen Studie, die sie im Journal of Biological Chemistry veröffentlichten, gemeinsam mit Kollegen aus Jena.
Weitere Anwendungen denkbar
Hanns Hatts Team untersucht diese Zusammenhänge derzeit näher an Melanomzellen von Patienten, die durch Biopsien gewonnen wurden. Der Bochumer Riechforscher sieht auch weitere mögliche Anwendungen für den neu entdeckten Rezeptor: „Mit seiner Hilfe könnten sich vielleicht Pigmentierungsstörungen der Haut behandeln lassen, aber auch ein Einsatz in Bräunungsmitteln wäre denkbar“, so Hatt.