Es müssen nicht immer Edelmetalle sein: Ulf-Peter Apfel und seine Kollegen haben ein neues vielversprechendes Katalysatormaterial entdeckt.
© RUB, Kramer

Anorganische Chemie Nachwuchspreis für RUB-Forscher

Als herausragend bezeichnet die Gesellschaft Deutscher Chemiker die Arbeit von Ulf-Peter Apfel. An diesen Themen forscht der Wissenschaftler.

Für seine herausragenden Arbeiten im Bereich der bioanorganischen Chemie hat Dr. Ulf-Peter Apfel den Wöhler-BASF-Nachwuchspreis verliehen bekommen. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre von der Gesellschaft Deutscher Chemiker vergeben. Der RUB-Forscher nahm sie auf der 18. Tagung der Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie entgegen, die vom 26. bis 28. September an der Freien Universität Berlin stattfand.

Der Preis würdigt hauptsächlich Ulf-Peter Apfels Forschung an zwei Arten von chemischen Systemen: solchen, die Wasserstoff produzieren, und solchen, die Kohlendioxid unter anderem in Kohlenmonoxid umwandeln und natürliche Enzyme als Vorbilder haben.

Ohne teures Platin

Für die Wasserstoffproduktion sucht der Chemiker nach neuen Katalysatoren, die nicht – wie derzeit üblich – auf dem teuren und seltenen Edelmetall Platin basieren. Er arbeitet mit Verbindungen, die mehrere Metalle beinhalten. Die spezifische Anordnung der Metalle und ihre Wechselwirkung untereinander sind dabei entscheidende Parameter.

Es ist ein wenig wie die Suche nach dem heiligen Gral.


Ulf-Peter Apfel

Außerdem forscht Apfel an sogenannten CO-Dehydrogenasen. Diese Enzyme beinhalten einen Komplex aus Nickel, Eisen und Schwefel. Er bindet Kohlendioxid (CO2) und setzt es zu Kohlenmonoxid (CO) um, welches die Industrie in großem Maßstab als Rohstoff benötigt. Ziel von Ulf-Peter Apfels Forschung ist es, diese Reaktion mit vereinfachten und billigen Systemen zu realisieren. Sie könnten das Recycling von klimaschädlichem CO2 ermöglichen.

„Es ist ein wenig wie die Suche nach dem heiligen Gral“, sagt Apfel. „CO2 aus der Atmosphäre entfernen und direkt in nützliche Chemikalien umwandeln.“

Zur Person

Ulf-Peter Apfel absolvierte sein Chemie-Studium sowie seine Promotion an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach einem Postdoc-Aufenthalt am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA, trat er 2013 eine Anstellung als unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter am Lehrstuhl für Anorganische Chemie 1 der RUB an. Seine Arbeiten wurden zunächst durch ein Liebig-Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie gefördert, seit 2014 wird Apfel durch das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Unveröffentlicht

Von

Julia Weiler

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