Marie Fellner und Marcus Paul haben untersucht, wie sich das Gehirn bei Stress verhält. © RUB, Marquard

Neurowissenschaft Wie das Gehirn Stress beim Lernen kompensieren könnte

Freund oder Feind, kariert oder gestreift – das Gehirn sortiert die Umwelt ständig in Kategorien. Wie das auch unter Druck gut klappt, haben Forscher der RUB untersucht.

Wenn Menschen Situationen in Sekundenschnelle einordnen müssen, hilft es, auf gelernte Kategorien zurückgreifen zu können. Wie gut das Lernen von Kategorien in stressigen Situationen funktioniert, haben RUB-Psychologen vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft untersucht. Das Team beschreibt einen Mechanismus, mit dem das Gehirn Stress kompensieren könnte.

Andere Hirnaktivität bei Stress

Gestresste und nicht gestresste Probanden absolvierten eine Kategorien-Lernaufgabe, während die Forscher ihre Hirnaktivität mittels Elektroenzephalografie, kurz EEG, aufzeichneten. Die gestressten Probanden schnitten beim Kategorisierungstest genauso gut ab wie die nicht gestressten. Allerdings war das Hirnaktivierungsmuster bei ihnen ein anderes. Zum Beispiel waren ihre Gehirne während der Aufgabe stärker aktiv, und es waren zusätzliche Hirnbereiche involviert.

„Wir glauben, einen Mechanismus im Gehirn gefunden zu haben, welcher es Probanden ermöglicht, trotz Stress eine gute Leistung in einer Kategorisierungsaufgabe zu zeigen“, erklärt Prof. Dr. Oliver Wolf. Für die Studie kooperierte er mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Nikolai Axmacher und Prof. Dr. Boris Suchan. An der Veröffentlichung im Journal of Cognitive Neuroscience waren unter anderem auch Marcus Paul und Marie Fellner beteiligt.

Veröffentlicht

Donnerstag
08. März 2018
09:08 Uhr

Von

Julia Weiler
Judith Merkelt-Jedamzik

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