Für ihre Doktorarbeiten in den Fakultäten für Maschinenbau sowie Elektro- und Informationstechnik sind Helge Stein (links) und Jan Trieschmann ausgezeichnet worden.
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Ingenieurwissenschaft Eickhoff-Preise 2018 verliehen

So könnte man Oberflächen mithilfe von Plasmen noch effizienter beschichten und neue Materialien für die Wasserspaltung mit Licht finden.

Für ihre Doktorarbeiten an den Fakultäten für Maschinenbau sowie Elektrotechnik und Informationstechnik sind Dr. Helge Stein und Dr. Jan Trieschmann mit dem Gebrüder-Eickhoff-Preis ausgezeichnet worden. Sie nahmen die Ehrung am 6. Juli 2018 in der Eickhoff-Fabrik entgegen.

Oberflächen mittels Plasmen beschichten

Reflexionsarme Brillengläser, wärmeisolierende Fensterscheiben oder leistungsstarke Mikroprozessoren in mobilen Geräten sind nur drei Beispiele für Anwendungen, bei denen mittels Plasmen beschichtete Oberflächen für die Funktion entscheidend sind. „Ohne Plasmaprozesse wären viele moderne Applikationen gar nicht möglich“, sagt Jan Trieschmann.

In seiner Doktorarbeit am Lehrstuhl Theoretische Elektrotechnik berechnete er, wie genau Teilchen bei der Plasmabeschichtung durch die Gasphase transportiert werden. Das erlaubt ein detailliertes Verständnis der Prozesse. Außerdem konnte Trieschmann so die Einflüsse bestimmter Stellgrößen auf die Plasmabeschichtung untersuchen und Vorschläge ableiten, wie die Parameter eingestellt werden müssen, um in der Praxis optimale Beschichtungsergebnisse zu erzielen.

Wasser spalten mit Licht

In seiner Doktorarbeit am Lehrstuhl Werkstoffe der Mikrotechnik beschäftigte sich Helge Stein mit der Wasserspaltung mittels Licht. „Wenn wir unseren Energiebedarf zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien decken wollen, benötigen wir auch chemische Energieträger wie Wasserstoff“, sagt er. Dieser kann zum Beispiel durch photoelektrochemische Wasserspaltung gewonnen werden, bei der Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten wird. Findet die Reaktion an einer geeigneten Oberfläche statt, kann der Prozess mit Lichtenergie betrieben werden. Dafür bedarf es aber neuer Werkstoffe, die während des Prozesses stabil bleiben.

Stein analysierte Tausende von Materialien und identifizierte einige Legierungen mit vielversprechenden Eigenschaften. Unter anderem entwickelte er neue Künstliche-Intelligenz-Algorithmen, die die Analysezeit von Monaten auf wenige Stunden verkürzten.

Veröffentlicht

Montag
09. Juli 2018
09:10 Uhr

Von

Julia Weiler

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