Die Landwirtschaft wird in den kommenden Jahren immer digitaler.
© RUB, Kramer

Arbeitswissenschaft Landwirtschaft 4.0

Steuern Landwirte ihre Betriebe bald vom Smartphone aus? RUB-Forscher untersuchen, wie die Digitalisierung die Landwirtschaft verändert.

Roboter, die Felder beackern, computergesteuerte Systeme, die eigenständig die optimale Bewässerungsstrategie fahren, Futterautomaten im Stall: Die Digitalisierung nimmt in der Landwirtschaft bereits jetzt einen großen Stellenwert ein, der in Zukunft noch größer werden dürfte.

Wie sich das am besten bewerkstelligen lässt, wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB herausfinden. Unter Leitung von Prof. Dr. Uta Wilkens nimmt das Bochumer Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) an dem Verbundprojekt „Experimentierfeld zur digitalen Transformation im landwirtschaftlichen Pflanzenbau“ (Agro-Nordwest) teil. Es wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Ziel ist es, die Potenziale der Digitalisierung der Landwirtschaft an praktischen Beispielen zu erproben und zu demonstrieren. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Landwirten und Unternehmen der Landtechnik.

Partner aus Forschung und Industrie

Das Gesamtprojektvolumen für die kommenden drei Jahre beläuft sich auf 6,18 Millionen Euro, die Zuwendungsbescheide wurden den Projektpartnern am 17. Oktober 2019 durch Bundesministerin Julia Klöckner in Berlin übergeben.

Am Projekt sind außerdem Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Hochschule und der Universität Osnabrück, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz Osnabrück und des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Berlin beteiligt. Koordiniert wird das Konsortium durch den Verein Agrotech Valley Forum.

Im Fokus: Arbeitsprozesse in der Landwirtschaft

Die Arbeit der Bochumer Forscherinnen und Forscher steht unter dem Titel „Arbeitsprozesse und Kompetenzentwicklung für die Landwirtschaft 4.0“. „Besonders spannend ist aus meiner Sicht, dass mittels Feldrobotik neue Formen der Bewirtschaftung möglich werden, sofern Landwirte ihre Arbeitsabläufe verändern und entsprechende Kompetenzen aufbauen. Sie können damit von neuen Geschäftsmodellen profitieren“, sagt Uta Wilkens. Das IAW erforscht, welche zukünftigen Entwicklungen grundsätzlich denkbar und welche realistisch sind. Parallel gleichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ab, wie gut Landwirte auf die verschiedenen Entwicklungen vorbereitet sind.

Kompetenzaufbau in Studium und Berufsausbildung

Die besondere Expertise des Bochumer Teams liegt darin, Veränderungen der Arbeitswelt mit Veränderungen der Lernwelten zu verbinden. Es werden daher neue E-Learning-basierte Lehrangebote erstellt, die sich an den konkreten Fallbeschreibungen der beteiligten Betriebe aus Landwirtschaft und Landtechnik orientieren. Zielgruppen dafür sind Berufsschüler und Studierende aus Hochschulen und Universitäten, vor allem der Studiengänge Landwirtschaft und der Wirtschaftswissenschaft.

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Veröffentlicht

Donnerstag
17. Oktober 2019
14:01 Uhr

Von

Raffaela Römer

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