Projektabschluss Optimale Regenerationsbedingungen für Spitzensportler
Eistonne, Massage oder einfach schlafen. Wie sich Athletinnen und Athleten am besten erholen, hat ein Team von Sportwissenschaftlern acht Jahre lang untersucht. Eine einfache Antwort gibt es jedoch nicht.
Welche Maßnahmen Leistungssportlerinnen und -sportlern bei der Erholung helfen, hat ein Forschungsverbund von 2012 bis 2020 im Projekt „Regenerationsmanagement im Spitzensport“, kurz Regman untersucht. Gefördert vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft untersuchten die Teams der Universität Mainz, der RUB und der Universität des Saarlandes verschiedene Formen der Erholung bei Athletinnen und Athleten unterschiedlicher Sportarten. Dazu zählten unter anderem aktive Erholungsmaßnahmen etwa auf dem Fahrrad oder mit der Blackroll zur Selbstmassage, Hitze- und Kälteanwendungen mittels Sauna und Kaltwasserimmersion sowie eher physiotherapeutische Maßnahmen wie die Massage und das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Im Durchschnitt erwies sich keine der getesteten Erholungsmaßnahmen als besonders effektiv. Einzelne Interventionen erzielten bei Individuen aber messbare Effekte, sodass das Projektteam für eine Individualisierung der Erholungskonzepte plädiert.
Alle Ergebnisse
Tests mit Athleten verschiedener Sportarten
Aus Bochum waren an dem Regman-Team die Lehr- und Forschungsbereiche Trainingswissenschaft und Sportpsychologie von Prof. Dr. Alexander Ferrauti und Prof. Dr. Michael Kellmann beteiligt. Sie testeten verschiedene Erholungsmaßnahmen an professionellen Tennisspielern, mit der Volleyball-Nationalmannschaft, mit olympischen Gewichthebern und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Eishockeybund.
Dabei erfassten sie sowohl objektive als auch subjektive Marker für Erholung: Zu den objektiven zählten Blutmarker und Leistungsparameter, etwa die erreichte Höhe in einem Sprungtest. Für die subjektive Bewertung des Beanspruchungs- und Erholungszustand entwickelten die Bochumer Forscher einen Fragebogen, den Mainzer Kollegen auch als Software umsetzten. Messbare und wiederholbare Effekte zeigten sich jedoch nur bei einzelnen Sportlerinnen und Sportlern; bezogen auf den Gruppendurchschnitt waren die Effekte gering im Vergleich zu einer rein passiven Erholung.
Die Bochumer Teams beschäftigten sich darüber hinaus genauer mit dem Einfluss von Schlaf und Alter auf die Erholung.