Mikroskopische Aufnahme von Lebergewebe © KK Bochum, Jan Best

Neues Medizin-Projekt Erkennen, wann eine Leberzirrhose zu Krebs wird

Das Projektteam möchte nicht nur detaillierte Einblicke in die Mechanismen erhalten, sondern auch therapeutische Möglichkeiten aufzeigen.

Leberkrebs entwickelt sich häufig aus einer Leberzirrhose, bei der sich das Lebergewebe in Bindegewebe umwandelt, sodass die Leber schrumpft. Verschiedene Prozesse tragen zu der Krebsentstehung bei. In einem neuen Projekt wollen Forschende herausfinden, ob es einen sogenannten Tipping Point gibt, einen Punkt, an dem die Zirrhose die Krebsentstehung bedingt. Ziel des Projekts „Mechanismus-basiertes Multiskalenmodell zur Dissektion des tipping points von Leberzirrhose zu Hepatozellulärem Karzinom (C-TIP-HCC)“ ist es, neue Strategien zur Bekämpfung von Leberkrebs zu erarbeiten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt seit 1. Juli 2021 mit insgesamt rund 3,5 Millionen Euro für drei Jahre. Die Universität Heidelberg koordiniert das Forschungsvorhaben, an dem auch das Team um Prof. Dr. Ali Canbay und Privatdozent Dr. Jan Best vom RUB-Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum beteiligt ist. Etwa 130.000 Euro Fördermittel fließen an die RUB.

Modell für die Risikoeinschätzung

Die Forschenden analysieren die Umgebung von zirrhotischen Knoten in der Leber im Detail, bestimmen etwa die Protein-, Gen- oder Lipidausstattung der Zellen und suchen nach verschiedenen Tumormarkern. Sie untersuchen auch, wie sich eventuelle Veränderungen im Blut widerspiegeln. Basierend auf den experimentellen Daten wollen sie ein Modell entwickeln, das das Krebsrisiko von Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose vorhersagen kann. Ziel ist es, Risiken so frühzeitig zu erkennen, dass der Krebsbildung vorgebeugt oder diese verzögert werden kann.

Veröffentlicht

Montag
23. August 2021
08:01 Uhr

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