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Wo Menschen Würde spüren
Sozialräumliche und infrastrukturelle Bedingungen beeinflussen, ob Menschen ein würdiges Leben erfahren können. Das neue Projekt „Dignified Spaces in Post-Industrial Cities” (DiSCO) untersucht den Wandel sogenannter „Räume der Würde” für kulturelle und religiöse Minderheiten und marginalisierte Gruppen. Als „Engaged-Research“-Projekt sind Städte sowie Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Forschung beteiligt. Dr. Martin Radermacher vom Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum koordiniert das Projekt gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der UNIC-Universitäten aus der Türkei, den Niederlanden und Irland.
Räume für Minderheiten im Fokus
Das Projekt betrachtet gebaute sowie infrastrukturelle Räume ausgewählter religiöser und kultureller Minderheiten in den vier post-industriellen Städten Bochum, Rotterdam, Cork und Istanbul. Die Forschungsfragen bewegen sich dabei an der Schnittstelle von Migration, Raum, Repräsentation und Sichtbarkeit. Städtische Partner sowie kulturelle und religiöse Gemeinschaften werden zu ihren Erfahrungen und Bedürfnissen befragt. Sie stehen oft vor der Herausforderung, geeignete Räumlichkeiten für ihre Veranstaltungen zu finden. Das spiegelt sich auch in der stadträumlichen Situation vieler Gemeinden und Gemeinschaften wider.
UNIC ist ein internationaler Zusammenschluss von mittlerweile zehn europäischen Universitäten, die sich gemeinsam der Förderung der studentischen Mobilität und der Etablierung eines europaweiten Campus verschrieben haben. Neben der Ruhr-Universität gehören die Universitäten aus Bilbao, Cork, Istanbul, Liège, Łódź, Malmö, Oulu, Rotterdam und Zagreb zu UNIC.
Gefördert wird die Europäische Hochschule UNIC von der Europäischen Kommission im Rahmen einer Leitinitiative der europäischen Hochschulstrategie.
Fortsetzung einer erfolgreichen Zusammenarbeit
Begonnen hatte die Zusammenarbeit der vier beteiligten Partner der „European University of Post-Industrial Cities" (UNIC) bereits mit einer Virtual Exchange-Lehrveranstaltung im Wintersemester 2021/22. Seitdem wurde das Thema zu einem Forschungsprojekt weiterentwickelt. Auch Erfahrungen im Challenge-Based Learning konnte das Team bereits durch die regelmäßig stattfindenden UNIC CityLabs gewinnen.
Wissenschaft für und mit der Gesellschaft
Die Ruhr-Universität Bochum fördert „Dignified Spaces in Post-Industrial Cities” als eines von vier Projekten im Rahmen der UNIC4ER Seed Fund Initiative. Ziel war es, Forschungsinitiativen zu unterstützen, die ihren methodischen Fokus auf „Engaged Research“ legen und die eine wissenschaftliche Publikation oder die Einreichung eines Drittmittelantrages anstreben. Als Engaged Research wird eine Forschungsmethode beschrieben, bei der die wirkungsorientierte, systematische Co-Produktion von Wissen für und mit der Gesellschaft im Fokus steht. Weitere geförderte Projekte werden in der Fakultät für Sportwissenschaften und in der Fakultät für Maschinenbau umgesetzt.
Die Vergabe der Fördermittel des UNIC4ER Seed Funding Initiative ist an der Ruhr-Universität abgeschlossen. Das UNIC-Team berät Interessierte dennoch weiterhin zu allen Fragen rund um die Fördermöglichkeiten für UNIC-Kooperationen in Lehre und Forschung.
28. Juni 2023
09.20 Uhr