David Gehne, Louisa Anna Süß und Jörg Bogumil (von links) haben erstmals erfragt, was ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister umtreibt.
© RUB, Marquard

Studie Der ehrenamtliche Bürgermeister, das unbekannte Wesen

Knapp 60 Prozent aller deutschen Gemeinden werden durch Ehrenamtliche verwaltet. Wer sie sind, was sie antreibt und wo ihr Schuh drückt, beleuchtet eine Studie der Ruhr-Universität Bochum.

Der typische ehrenamtliche Bürgermeister ist männlich, verheiratet, über 50 und Vater von Kindern über 14. Nur 19 Prozent der ehrenamtlichen Bürgermeister*innen sind Frauen. Das sind einige der Ergebnisse einer aktuellen Studie des Zentrums für Interdisziplinäre Regionalforschung ZEFIR der Ruhr-Universität Bochum, die erstmals Rahmenbedingungen, Potenziale und Probleme dieses politischen Ehrenamtes beleuchtet. Die Amtsinhaber*innen haben eine vermittelnde und repräsentative Funktion als Fürsprecher*innen der Bürger – parteipolitische Programme spielen für sie keine große Rolle. Überregulierung und fehlende finanzielle Mittel schränken ihren Gestaltungsspielraum ein. Die Vereinbarung von Familie, Hauptberuf und Ehrenamt ist nicht einfach. Die Autoren der Studie, die open access im Springer Verlag veröffentlicht ist, leiten auch Empfehlungen ab, um das Ehrenamt attraktiver zu machen und Nachwuchsmangel vorzubeugen.

Veröffentlicht

Montag
15. April 2024
11:21 Uhr

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