Das Lore-Anges-Programm wurde neu konzipiert.
© RUB

Lore-Agnes-Programm Chancen schaffen, Barrieren beseitigen

Das neue Programm Lore Agnes Vision fördert Gleichstellung und Diversität an den Fakultäten und anderen Einrichtungen der Ruhr-Universität Bochum.

Um vielfältige und effektive Gleichstellungs- und Diversitätsprojekte zu ermöglichen, hat das Rektorat der Ruhr-Universität das Lore-Agnes-Programm neu konzipiert: Künftig erhalten zentrale und dezentrale Gleichstellungs- und Diversitätsbeauftragte Mittel in Höhe von insgesamt 150.000 Euro pro Jahr. Zudem gibt es einen Lore Agnes Vision Award für Personen, die sich neben ihrer eigentlichen Tätigkeit besonders für Gleichstellung, Diversität, Inklusion oder Antidiskriminierung einsetzen. Der Preis, der bei der Akademischen Jahresfeier verliehen wird, ist mit 7.500 Euro dotiert, die wiederum für diese Themenbereiche verwendet werden sollen.

Wer war Lore Agnes?

Das Lore Agnes Programm der Ruhr-Universität bezieht sich seit jeher auf die Bochumer Bergarbeitertochter Lore Benning (*1876), die 1906 den Gewerkschaftssekretär Peter Agnes heiratete. Lore Agnes – bis zu ihrer Heirat selbst als Dienstmädchen angestellt – gründete den „Verband der Hausangestellten“ und engagierte sich in der sozialistischen Frauenbewegung. 1907 wurde sie zur Vertrauensperson der sozialdemokratischen Frauenbewegung gewählt; 1919 war sie eine der ersten Frauen im Reichstag. Während der nationalsozialistischen Herrschaft ging sie in den Untergrund und wurde mehrfach verhaftet. Nach dem zweiten Weltkrieg beteiligte sie sich in Düsseldorf am Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt und der örtlichen SPD. 1953 starb sie während einer SPD-Frauenkonferenz in Köln. Lore Agnes setzte sich zeitlebens für die Rechte von Frauen, aber auch gegen soziale Ungerechtigkeit und für benachteiligte Menschen ein.

Mittel für Projekte

Jährlich zu Beginn des Sommersemesters erhalten die Einrichtungen der Ruhr-Universität je nach Größe zwischen 3.000 und 11.000 Euro aus dem Lore-Anges-Vision-Programm. Sie gehen je zur Hälfte an die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten und die dezentralen Diversitätsbeauftragten. Die dezentralen Beauftragten erfassen die Bedarfe der jeweiligen Einrichtung und tauschen sich über einrichtungsübergreifende Bedarfe aus. „Damit wollen wir die Zusammenarbeit der Fakultäten und Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtungen mit ihren Beauftragten und auch den Austausch unter den Beauftragten stärken“, unterstreicht Prof. Dr. Isolde Karle, Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung. Die zentralen Beauftragten verwenden die Mittel für Maßnahmen, die sich an Studierende und/oder die Beschäftigten der zentralen Einrichtungen richten. „Denkbar ist zum Beispiel, dass die Mittel für Fortbildungsangebote, Workshops oder Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden“, so Karle.

Lore Agnes Vision Award

Der Award zeichnet besonders engagierte Personen im Bereich Gleichstellung, Diversität, Inklusion und/oder Antidiskriminierung aus. Er wird an Personen verliehen, deren Haupttätigkeitsfelder nicht die Themen Gleichstellung, Diversität, Inklusion und Antidiskriminierung umfassen, sondern bei denen das Engagement für Gleichstellung und Diversität als zusätzliche Initiative oder als Teil von außerordentlichen Bemühungen hervorsticht.

In diesem Jahr sind alle Mitglieder der Ruhr-Universität eingeladen, bis zum Ende der Vorlesungszeit des Sommersemesters Vorschläge bei der Gleichstellungskommission oder der Kommission für Diversität einzureichen. Zu Beginn des Wintersemesters unterbreiten die Kommissionen ihre Vorschläge dann dem Rektorat, das auf dieser Grundlage über den*die Preisträger*in entscheidet. Das Preisgeld von 7.500 Euro ist für die Verwendung innerhalb der Themenbereiche Gleichstellung, Diversität, Inklusion und Antidiskriminierung vorgesehen.

Beratung und Kontakt

Die zentralen Gleichstellungsbeauftragten sowie die Antidiskriminierungsbeauftragte beraten bei inhaltlichen Fragen zur Mittelverwendung. Es ist geplant eine Arbeitsgruppe einzurichten, die mit Blick auf die Verwendung von LAV-Mitteln weitere Ideen und Impulse entwickelt und bereitstellt.

Dr. Wanda Gerding und Nadine Müller
Gleichstellungsbeauftragte
gleichstellung-tandem@ruhr-uni-bochum.de

Michalina Trompeta
Antidiskriminierungsbeauftragte
antidiskriminierung@ruhr-uni-bochum.de

Ansprechpartnerin zum Programm
Alexandra Wassermann
Dezernat 1
Abteilung Hochschulentwicklung und Gremien
alexandra.wassermann@ruhr-uni-bochum.de

Veröffentlicht

Dienstag
04. Juni 2024
09:33 Uhr

Teilen