
Das Forschungslabor des Neutrino-Detektors IceCube am Südpol. Hier könnte künftig die zweite Generation des Detektors entstehen.
Forschungsinfrastruktur-Priorisierung
Zwei Projekte mit Bochumer Beteiligung auf der Shortlist
Das Bundesforschungsministerium hat die wichtigsten Forschungsinfrastruktur-Projekte in Deutschland ermittelt. Bochum ist gleich zweimal vertreten, einmal gemeinsam mit der UA Ruhr-Partneruni in Dortmund.
Zwei Projekte mit Beteiligung der Ruhr-Universität Bochum haben es auf die Shortlist der aussichtsreichsten Forschungsinfrastruktur-Vorhaben des Bundesforschungsministeriums geschafft: die zweite Ausbaustufe des Neutrino-Detektors IceCube sowie die Vorarbeiten für das Einstein-Teleskop. In seinem nationalen Priorisierungsverfahren wählte das Ministerium aus 58 Einreichungen 32 Projekte zur Bewertung aus; neun davon schafften es auf die Shortlist, was ihnen eine herausragende Bedeutung für Deutschlands Spitzenposition in Innovation und Forschung bescheinigt.
Die ausgewählten Teams können nun mit dem Bundesministerium in Austausch über die Finanzierung des deutschen Anteils der Projekte treten. Diese haben jeweils ein Finanzvolumen von über 50 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung.
Neutrino-Detektor IceCube
Das Neutrino-Observatorium IceCube-Gen2 ist eine geplante Erweiterung von IceCube am Südpol. Seit 2009 suchen Forschende mit dem Neutrino-Detektor nach den Quellen der kosmischen Strahlung. Mit IceCube-Gen2 soll die Neutrino-Forschung von der Entdeckungsphase in die Präzisionsära überführt werden und gleichzeitig ein Beitrag zur Geophysik, Glaziologie und Klimawissenschaft geleistet werden. Mehrere Gruppen der Ruhr-Universität Bochum kooperieren im IceCube-Konsortium insbesondere eng mit Partnern der Technischen Universität Dortmund. Neun deutsche Universitäten sowie die beiden Forschungsinstitute KIT und DESY sind Mitglieder des Verbunds.
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Einstein-Teleskop
Das Einstein-Teleskop ist ein in einer Frühphase befindliches geplantes internationales Großprojekt, das Signale von Verschmelzungen kompakter Objekte von Schwarzen Löchern und Neutronensternen über kosmische Zeiten hinweg durch die Detektion von Gravitationswellen beobachtbar machen soll. Neben der Bochumer Physik ist auch die Geologie an dem Projekt beteiligt. Zudem finden momentan Diskussionen im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr zur Erweiterung der Beteiligung statt.
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