So sehen die Klimastationen aus, die in Bochum an 28 Standorten installiert werden sollen. 

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RUB federführend beteiligt

Wetterstationsnetz für klimagerechte Stadtentwicklung 

Die Stadt Bochum begegnet den Folgen des Klimawandels mit datenbasierter Stadtentwicklung. 

Die Stadt Bochum baut gemeinsam mit dem MINT-Bildungscluster, der Smart City Innovation Unit und den beiden Arbeitsgruppen Bochumer Urban Climate Lab (BUCL) und Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften des Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum ein stadtweites Netz hochpräziser Wetterstationen auf. Ziel ist es, kleinräumige Klimadaten zu erfassen, um den Auswirkungen des Klimawandels auf lokaler Ebene wirksam begegnen zu können.

Die Stationen werden im Rahmen des Projekts „BoKliNet – Bochumer Klimanetzwerk“ an weiterführenden Schulen und ausgewählten Standorten im Stadtgebiet installiert. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“.

Ein wesentliches Merkmal der Stationen ist der sogenannte Blackglobe-Sensor, mit dem die gefühlte Temperatur – insbesondere in stark versiegelten Stadtteilen – gemessen werden kann. Das ist zentral für die Analyse des städtischen Wärmeinseleffekts, der durch den Klimawandel zunehmend an Bedeutung gewinnt. 

Neben der Temperatur werden kontinuierlich weitere Daten wie Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Windgeschwindigkeit und UV-Index erfasst. Die gewonnenen Daten fließen in die wissenschaftliche Arbeit BUCL ein und werden der Stadtverwaltung für strategische Stadtplanung zur Verfügung gestellt. 

„Mit BoKliNet schaffen wir die Basis für eine datenbasierte und klimaresiliente Stadtentwicklung“, so Sebastian Kopietz, Dezernent für Digitalisierung der Stadt Bochum. „Gleichzeitig fördern wir durch die Verortung der Stationen an Schulen das Umweltbewusstsein und die MINT-Kompetenzen unserer Jugendlichen.“

28 Stationen sind geplant

Die ersten Stationen sind bereits installiert. Bis Ende September 2025 soll das Netzwerk auf 28 Stationen anwachsen – an 18 Schulstandorten und 10 außerschulischen Stadtorten – breit gefächert durch das Stadtgebiet. Die Daten werden zukünftig öffentlich zugänglich gemacht und sollen auch für weitere Anwendungen im Bereich Smart City und Umweltmonitoring genutzt werden.

„BoKliNet zeigt, wie Wissenschaft, Verwaltung und Bildung gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels entwickeln können“, ergänzt Rolf Hartung, Projektleiter Smart City Innovation Unit. 
Die Maßnahme ist Teil des Projekts “Stadtklima-Monitoring” in der bereits unterschiedliche Sensoriklösungen, wie Gewässersensorik oder Bodenfeuchtesensorik eingeführt worden sind. Die Echtzeitdaten fließen in bestehende Systeme ein und können so die Planung, Steuerung und Reaktionsgeschwindigkeit verbessern. Ergänzend haben ausgewählte Schulen in der Vergangenheit bereits Senseboxen erhalten, mit denen Schüler*innen selbst Umweltmessungen durchführen können – ein Beitrag zu Bildung, Datenkompetenz und lokaler Klimaresilienz. 

Nachhaltigkeitsstrategie

Das Projekt unterstützt zentrale Ziele der Bochum Strategie 2030 und ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bochum. 

Veröffentlicht

Dienstag
09. September 2025
10:00 Uhr

Von

Stadt Bochum

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