
„Nichts in der Biologie ergibt Sinn außer im Licht der Evolution!”, hat der Evolutionsbiologe Theodosius Dobzhansky vor etwas mehr als 50 Jahren festgestellt, und auch in Zeiten der Künstlichen Intelligenz behält diese Feststellung ihre Gültigkeit.
Bioinformatik
Der KI die Brille der Evolution aufsetzen
Zufällige Muster verstellten Künstlichen Intelligenzen bislang den Blick auf evolutionäre Verwandtschaften. Ein Bochumer Team bringt ihnen den richtigen Kniff bei.
Viele Muster kann Künstliche Intelligenz mittlerweile besser erkennen als der Mensch – mit der Erkennung evolutionärer Verwandtschaften tat sie sich aber bisher schwer. Ein Team der Bioinformatik der Ruhr-Universität Bochum um Prof. Dr. Axel Mosig hat ein neuronales Netz genau darauf trainiert. Die KI kann beliebige Daten verschiedener Spezies in evolutionäre Beziehung zueinander setzen und erkennen, welche Merkmale sich wie im Laufe der Evolution entwickelt haben. „Unser Ansatz setzt der KI gewissermaßen die Brille der Evolution auf”, erklärt Vivian Brandenburg, Erstautorin der am 22. August 2025 in der Fachzeitschrift Computational and Structural Biotechnology Journal erschienenen Arbeit.