Ausdruck der Verbundenheit: Der Repräsentant Taiwans, Jhy-wey Shieh, trägt sich im Beisein von Rektor Axel Schölmerich ins Gästebuch der RUB ein. © RUB, Marquard

Taiwan Enge Bande nach Fernost

Taiwan und Deutschland haben in der Rechtsgeschichte mehr gemein, als man denkt. Die RUB kooperiert bereits länger und sehr eng mit Universitäten im fernen Osten.

Ihre sehr guten Beziehungen zu Universitäten aus Taiwan will die RUB intensivieren. Dafür setzen sich insbesondere die Bochumer Rechtswissenschaftler ein. Am 3. Juli 2017 war der Repräsentant der Republik China (Taiwan), Prof. Dr. Jhy-wey Shieh, zu Gast in Bochum.

Auf Einladung der Juristischen Fakultät trug er sich in das Gästebuch der RUB ein und wurde von Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich empfangen. Zu seinem dicht getakteten Besuchsprogramm zählten auch ein Gespräch mit Prof. Dr. Uta Hohn, Prorektorin für Planung und Struktur, und die Teilnahme an einem deutsch-taiwanischen Rechtsdialog.

Gemeinsames und Verbindendes

Die enge Bande nach Fernost kommt nicht von ungefähr, denn auch das deutsche Recht hat mit Taiwan einen besonderen Verwandten. Die gemeinsame und äußerst lebhafte Rechtsgeschichte begann bereits vor 120 Jahren mit der Rezeption des stark vom deutschen Recht beeinflussten japanischen Zivilgesetzbuchs. „Heute sind deutsche und taiwanische Juristen Mitglieder einer Rechtsfamilie, die sich längst auf Augenhöhe austauschen“, sagt der Bochumer Jurist Prof. Dr. Peter A. Windel, Lehrstuhl für Prozessrecht und Bürgerliches Recht der RUB.

Windel engagiert sich für einen regelmäßigen Austausch der beiden verwandten Rechtskulturen. Beim Rechtsdialog in passender Kulisse, dem Gerichtslabor der Bochumer Fakultät, diskutierte Jhy-wey Shieh mit deutschen und taiwanischen Experten ausgiebig über aktuelle Entwicklungen, beispielsweise über die Gewaltenteilung und die Rolle der Zivilgerichte.

Vier Partner

Mit Taiwan unterhält die RUB sowohl universitätsweite Partnerschaften als auch Kooperationen auf Fakultätsebene. Manche Vereinbarungen reichen bis ins Jahr 1999 zurück, andere sind noch recht jung und werden weiter ausgestaltet. Kooperationspartner sind:

Kernpunkte sind gemeinsame Studienprogramme, Austausch von Studierenden und Lehrenden, Zusammenarbeit in Lehre und Forschung. Im vergangenen Wintersemester waren beispielsweise 26 Studierende aus Taiwan an der RUB, davon fünf Austausch- und 21 Regelstudierende. Fachlich erstrecken sich die Kooperationen von Ostasien- und Wirtschaftswissenschaft über Jura, Sozialwissenschaft und Philologie (zum Beispiel Germanistik) bis hin zur Chemie.

Unveröffentlicht

Von

Jens Wylkop

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