„Das ist in Deutschland einzigartig“: Kanzlerin Christina Reinhardt hat das Kraftwerk gemeinsam mit den Stadtwerken Bochum eingeweiht. © RUB, Marquard

Heizkraftwerk Neue Wärme für den Bochumer Süden

Die Universität ist nun ihr eigener Energielieferant, Teile des Bochumer Südens werden mitversorgt.

Das neue Heizkraftwerk der Gesellschaft Unique Wärme, an der die RUB und die Stadtwerke Bochum mit je 50 Prozent beteiligt sind, hat den Betrieb aufgenommen. Fortan sichert es die Wärmeversorgung nicht nur für den gesamten Campus.

Mit einem symbolischen Knopfdruck haben die RUB und die Stadtwerke das neue Heizkraftwerk am Technischen Zentrum offiziell in Betrieb genommen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt, Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn sowie die Unique-Wärme-Geschäftsführer Ina Schwarz und Dr. Frank Peper übergaben die Anlage bei einer Einweihungsfeier ihrer künftigen Bestimmung.

Das neue Heizkraftwerk hat Mitte September die Wärmeproduktion aufgenommen. Seit Abschaltung des RWE-Kraftwerks an der Wohlfahrtstraße zum 1. Oktober 2018 ist die Unique Wärme neuer Wärmelieferant für den Stadtteil Querenburg sowie die Ruhr-Universität.

Pionierarbeit geleistet

„Ruhr-Universität und Stadtwerke haben in den letzten drei Jahren Pionierarbeit geleistet auf dem Feld der dezentralen Erzeugung. Unser Bochumer Projekt hat Leuchtturmcharakter. Die Hochschule und der Energieversorger schließen sich in einer Gesellschaft zusammen und werden gemeinsam zum Energieproduzenten“, freut sich Bochums Oberbürgermeister Eiskirch über die erfolgreiche Umsetzung des Projektes.

„Die Wärmeversorgung aus dem neuen Heizkraftwerk macht uns unabhängiger gegenüber der bisherigen Bezugssituation. Die Ruhr-Universität entwickelt sich vom reinen Energieverbraucher zum Energieproduzenten“, erklärt Kanzlerin Reinhardt. „Damit leisten wir außerdem einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz.“

Klimaschutztechnologie der Zukunft

„In einem gemeinsamen Kraftakt haben Ruhr-Universität und Stadtwerke rund 30 Millionen Euro am Standort in Querenburg investiert. Das Heizkraftwerk hat einen hohen Automatisierungsgrad und wird von der Leitwarte des Stadtwerke-Heizkraftwerks in Bochum-Hiltrop gesteuert“, berichtet Geschäftsführer Dietmar Spohn. „Kraft-Wärme-Kopplung ist neben den Erneuerbaren Energien die Klimaschutztechnologie der Zukunft, was durch die CO2-Einsparung des Kraftwerks eindrucksvoll belegt wird.“

Gegenüber der bisherigen Versorgungssituation wird die Wärme- und Stromversorgung für den Bochumer Süden in Zukunft effizienter und umweltfreundlicher. Durch die Investitionen können zukünftig rund 26.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Wussten Sie schon, dass …
  • ... das Heizkraftwerk nicht nur den gesamten Campus der RUB mit rund 5.600 Beschäftigten und 43.000 Studierenden versorgt, sondern auch,
  • ... eine Beteiligungsgesellschaft der Stadtwerke Wärme für rund 4.800 Mietwohnungen, 760 Eigenheime sowie 115 weitere Kunden in Bochum-Querenburg bezieht?

Zum Start der Wärmeproduktion im Technischen Zentrum nahmen zunächst die drei Erdgaskessel ihre Arbeit auf. Im Laufe der Heizperiode werden die zwei Blockheizkraftwerke, die das Herzstück der Anlage bilden, zugeschaltet. Mit elektrischen und thermischen Leistungen von jeweils etwa neun Megawatt erzeugen sie umweltfreundlichen Strom und Wärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung. Der Strom wird hierbei zur Deckung eines Teils des Strombedarfs der RUB genutzt.

Eine Universität, drei Standorte

Campus, Innenstadt und Mark 51°7: Die Ruhr-Universität wächst und entwickelt sich an drei Standorten weiter.

Der ursprüngliche Campus ist die Keimzelle und das Gesicht der RUB und wird sukzessive modernisiert.

In der Bochumer Innenstadt ist die RUB im sogenannten Archäologie-Dreieck, im Blue Square und im Bochumer Fenster präsent.

Auf dem ehemaligen Opelgelände Mark 51°7 treibt die RUB mit ihren Partnern auf einem Technologiecampus künftig den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft voran.

Veröffentlicht

Dienstag
06. November 2018
17:13 Uhr

Von

Jens Wylkop

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