Es geht um mehr als Forschung – aber aus starker Forschung entwickelt die RUB ihre Maßnahmen zur Talentförderung, Chancengleichheit und guten Lehre. © RUB, Marquard

Elf Fragen und Antworten Wissenswertes zum Exzellenzwettbewerb

Die RUB bewirbt sich als Exzellenzuniversität – was bedeutet das überhaupt, was bringt das? Antworten auf die elf häufigsten Fragen gibt diese Übersicht.

Spricht man mit den Menschen auf dem Campus, tauchen zum Stichwort „Exzellenz“ immer wieder die gleichen Fragen auf – ob nicht beispielsweise mit den Fördermitteln der Campus verschönert werden kann, welche Chancen die RUB hat oder wer letztlich von einem Titel als Exzellenzuniversität profitiert. Die Redaktion hat die Antworten auf die Fragen zusammengestellt:

Wie läuft der Wettbewerb ab?
In der ersten, inzwischen abgeschlossenen Runde ging es ausschließlich um Forschungsschwerpunkte, die Universitäten konnten sich um sogenannte Cluster bewerben. Die RUB hat zwei Exzellenzcluster bekommen:

  • Cybersicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer – Casa – in der IT-Sicherheit
  • Ruhr Explores Solvation – Resolv – in der Lösungsmittelchemie, zusammen mit der Technischen Universität Dortmund

Mindestens zwei Cluster musste eine Universität einwerben, um an der zweiten Runde des Wettbewerbs – „Exzellenzuniversität“ – teilnehmen zu können. Manche Standorte treten auch als Verbund an, beispielsweise die Berliner Universitäten, sie benötigen dafür mindestens drei Cluster.

Haben wir Chancen?
Ja. Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich ist zuversichtlich, dass die RUB erfolgreich sein kann, vor allem wegen der starken Leistungen der RUB in der Forschung in den letzten Jahren: 25 Verbundprojekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), vier Forschungsbauten (ein fünfter ist beantragt), ein starker Zuwachs bei den sehr renommierten und hochkompetitiven Grants des European Research Council (ERC) und mehr sprechen für die RUB.

Dieses Mal holen wir das Ding.


Studentische Stimme beim hochschulweiten Dialog mit dem Rektorat

Das Rektorat freut sich besonders darüber, dass auch die Studierenden, vertreten durch den Asta und die studentischen Mitglieder des Senats, hinter ihrer Universität stehen und der RUB die Daumen drücken. „Dieses Mal holen wir das Ding“, sagte einer der studentischen Senatoren bei der ersten hochschulweiten Dialogveranstaltung mit dem Rektorat zur RUB-Bewerbung im Wettbewerb.

Wenn die RUB exzellent wird, werden dann alle alten Gebäude abgerissen, und gibt es überall schöne, neue Räume?
Die Fördergelder dürfen nicht in Bau- oder Renovierungsmaßnahmen fließen, dafür stehen der RUB andere Mittel zur Verfügung. Die Modernisierung des gesamten Campus läuft ohnehin und geht weiter – ganz gleich, wie die RUB in der Exzellenzstrategie abschneidet.

Ab wann und wie lange würde die RUB die Förderung als Exzellenzuniversität bekommen?
Ab dem 1. November 2019 für insgesamt sieben Jahre bis Ende 2026.

Wieviel Geld bekäme die RUB?
Das steht noch nicht genau fest und hängt davon ab, wie viele Universitäten in diesem Zeitraum gefördert werden. Insgesamt stehen in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten pro Jahr 148 Millionen Euro zur Verfügung, die auf die Universitäten verteilt werden.

Wie sollen die Fördermittel verteilt werden, wenn es klappt?
Der größte Teil, mehr als 50 Prozent, fließt in die Forschung – in den Ausbau von starken Forschungsbereichen: Materialwissenschaft, Neuro-Mind (als Verbindung von Neurowissenschaft und Kognitionswissenschaft, insbesondere Philosophie) sowie einen geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt rund um das Kulturwissenschaftliche Institut Essen der Universitätsallianz Ruhr. Weiterhin sind Mittel für die Nachwuchsförderung, den Ausbau des Forschungstransfers in die Wirtschaft und des Netzwerks Digitale Transformation sowie die Förderung von Chancengleichheit und Diversity vorgesehen

Wieso schon wieder Forschung, wo wir doch schon zwei Cluster haben – kann man das Geld nicht für andere Dinge verwenden?
Es geht um die Entwicklung der gesamten Universität in den nächsten Jahren – und im Kern darum, wie die RUB aus starken, international wettbewerbsfähigen Forschungsbereichen heraus ihre Wissensnetzwerke ausbaut: Creating Knowledge Networks. Diese Knowledge Networks erstrecken sich über den Campus, die Stadt und die Region bis hin zu weltweiten Partnerschaften – sie sind der Ausgangspunkt für Spitzenforschung, gute, forschungsorientierte Lehre, Start-ups, Talentförderung, Internationalisierung und vieles mehr. Letztlich profitiert davon die ganze Universität.

Kann ich den Antrag der RUB lesen?
Für Beschäftigte der Universität steht im uni-internen Serviceportal der vollständige, englischsprachige Antrag zum Download bereit – außerdem eine rund zehnseitige, kompakte Kurzfassung auf Deutsch und auf Englisch (Login erforderlich). Die Grundzüge des Antrags erläutert der Rektor in diesem Interview.

Wie viele Unis bewerben sich, wer sind unsere Konkurrenten?
Insgesamt sind 19 Standorte im Rennen, davon fünf aus NRW – neben Bochum sind das Aachen, Bonn, Köln und Münster. Im Wettbewerb gibt es keine direkten Konkurrenten, die RUB misst sich mit allen Teilnehmern. Jede Universität wird von einem internationalen, unabhängigen Team begutachtet – die Teams bestehen jeweils aus erfahrenen und renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Wer begutachtet die RUB? Wann? Und wer fällt die Entscheidung?
Die Namen der Gutachterinnen und Gutachter und der Termin der Begehung werden nicht veröffentlicht, um die unabhängige Arbeit des Teams zu gewährleisten. Die Begehungen der Standorte finden von Januar bis Mai 2019 statt. Die Entscheidung fällt am Ende das Expertengremium der Gutachter gemeinsam mit den Wissenschaftsministerinnen und -ministern der Länder und das Bundes – das passiert am 19. Juli 2019.

Ich habe noch mehr Fragen, wer kann mir die beantworten?
Der Rektor. Er nimmt die Fragen und Anliegen von RUB-Mitgliedern gern entgegen und beantwortet sie. Außerdem besteht noch bis zum 10. April 2019 die Möglichkeit, einmal in der Woche beim Mensa-Talk mit Rektor Axel Schölmerich persönlich und in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu kommen – die Termine sind am 27. März, 4. und 10. April jeweils um 12 Uhr im Bistro der Mensa.

Treffpunkt Mensa: Willi Dreckmann (links), Leiter der Werkstatt der Psychologie-Fakultät, im Gespräch mit Prorektorin Kornelia Freitag und Rektor Axel Schölmerich © RUB, Marquard

Veröffentlicht

Freitag
22. März 2019
12:48 Uhr

Von

Jens Wylkop

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