Rektor Martin Paul wendet sich in einem offenen Brief an die Mitglieder der RUB.
© RUB, Marquard

Rektorbrief Besondere Worte an einem besonderen Tag

Der neue Rektor der RUB, Prof. Dr. Martin Paul, wendet sich in einem offenen Brief an die Mitglieder der RUB.

Liebe Mitglieder der Ruhr-Universität Bochum,

heute ist für mich ein besonderer Tag, denn es ist der erste Tag meiner Amtszeit als neuer Rektor der Ruhr-Universität Bochum. Es ist mir eine Ehre, Sie heute im Namen des gesamten Rektorates persönlich begrüßen zu dürfen!

In den letzten Monaten seit meiner Wahl habe ich viele Menschen an der RUB und in Bochum kennen und schätzen gelernt. Ich habe eine kleine Wohnung bezogen, wenige Minuten zu Fuß hinter dem Unicenter. An den Anblick von so viel Beton habe ich mich schon fast gewöhnt. Und ich habe auch schon bei einem Heimspiel des VfL Bochum erfahren, wie enthusiastisch und einladend die Menschen hier sein können. Ein gutes Gefühl, wenn man neu ist in einer Stadt.

Der Spirit der Bochumer ist mir bereits als Gutachter im Rahmen der Exzellenzstrategie aufgefallen.

Viel Beton, kurze Wege und sehr nahbare Menschen – das alles habe ich auch auf dem Campus erlebt. Alle, die ich von Ihnen bislang kennenlernen durfte, egal ob Studierende, Lehrende und Forschende oder Beschäftigte in Technik und Verwaltung, haben mir bereitwillig Brücken gebaut in die Gemeinschaft dieser besonderen Universität, zu der ich jetzt auch gehöre. Dafür möchte ich Ihnen herzlich Danke sagen!

Der Spirit der Bochumer ist mir bereits als Gutachter im Rahmen der Exzellenzstrategie aufgefallen. Bochum gilt für viele als eine spannende, unkonventionelle Universität. „Bochum ist anders“, hat auch Kurt Biedenkopf mal im Rückblick über seine Zeit als Rektor hier gesagt. Ich glaube ebenfalls, dass Bochum anders ist und möchte Ihnen gerne sagen, was ich hier als besonders bemerkenswert empfinde:  

So ist mir besonders aufgefallen, dass die RUB aufgrund ihrer besonderen Geburtsumstände im dynamischen Schmelztiegel des Ruhrgebiets eine der diversesten und integrativsten Universitäts-Kulturen hervorgebracht hat, die ich – auch auf internationalem Parkett – je kennengelernt habe. Die Vielfalt der Menschen und Fachrichtungen ist enorm. Besonders beeindruckt mich dabei die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und der kollektive Wille zur Veränderung. Sowohl bei den Menschen auf dem Campus – aber auch zusammen mit Partnern, Institutionen und gesellschaftlichen Sektoren außerhalb der Uni. Ich finde, das ist eine exzellente Basis, um die Zukunft zu gestalten.

Vielfalt und Partizipation werden hier wirklich gelebt.

Vielfalt und Partizipation werden hier wirklich gelebt und sind offenbar so selbstverständlich, dass die RUB das Thema Diversität in ihrer Governance bislang nicht zentral verankert hat. Allerdings glaube ich, dass wir die Stärken unserer gewachsenen Diversitätskultur umso besser nutzen können, wenn wir sie noch bewusster und systematischer fördern.

Ich habe mich deshalb entschieden, neben den etablierten Prorektoraten Lehre und Studium, Forschung und Transfer sowie Planung, Strategie und Struktur ein viertes Prorektorat zu installieren: Diversität, Inklusion und Talententwicklung. Die RUB kann hier dank ihrer besonderen Kultur bereits auf einem stabilen Fundament aufbauen. Doch nur mit einer auf Diversität und Inklusion basierenden Talent-Strategie werden wir das Ziel erreichen können, die RUB weiter zu einem Ort der Chancengleichheit zu machen und daraus unsere Kraft für die Zukunft zu ziehen. Denn die Förderung und Vernetzung vielfältiger Talente ist nicht nur eine Frage unserer gesellschaftlichen Verantwortung, sondern gleichsam unser Erfolgsgeheimnis in Lehre, Forschung und Transfer.

Die RUB ist mit ihren knapp 60 Jahren eine noch junge Universität.

Menschen, die nicht nur vertikal in ihrem Feld nach Exzellenz streben, sondern auch horizontal ihre Leistungs- und Vernetzungsfähigkeit beweisen, sind typisch und vorbildlich für Bochum und die gesamte, durch die RUB als Pionierin entscheidend geprägte Wissenschaftsregion Ruhr. Da kann es passieren, dass nicht nur Exzellenzcluster, sondern sogar Nobelpreise aus diesen Strukturen hervorgehen, gewachsen aus einer hochwertigen Forschungs- und Lehrkultur in der ganzen Breite der Disziplinen. Und da kann es passieren, dass die RUB nicht nur als Motor des Wandels für die Region wirkt, sondern eine weltweite Anerkennung für ihre Expertise in ganzheitlicher sozialer und technischer Transformation erfährt. Eine Expertise, die angesichts der komplexen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen des globalen Epochenwandels höchste Relevanz hat. Ich werde mich persönlich besonders dafür einsetzen und meine internationalen Kontakte nutzen, die RUB noch mehr zu einer auch international präsenten Netzwerkuniversität zu entwickeln.       

Die RUB ist mit ihren knapp 60 Jahren eine noch junge Universität. Sie hat mit ihrer vernetzten Vielfalt, sowohl in der Region, zum Beispiel durch die Universitätsallianz Ruhr, aber auch international, ein großes Potenzial. Wenn wir gemeinsam noch mehr das werden, was wir schon sind, können wir noch viel mehr erreichen.

Darauf freue ich mich zusammen mit dem gerade frisch gewählten Rektorat, deren Mitglieder heute im Newsportal der RUB zum ersten Mal vorgestellt werden.

Die Akademische Jahresfeier ist eine gute Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen.

Ich würde mich besonders freuen, möglichst viele von Ihnen persönlich kennenzulernen. Die Akademische Jahresfeier am 24. November 2021 im Audimax ist dafür eine gute Gelegenheit, zu der ich Sie auch an dieser Stelle herzlich einladen möchte.

Außerdem ist mir zusammen mit dem gesamten Rektorat sehr daran gelegen, mit Ihnen in den Dialog zu treten um zu hören, was Sie persönlich antreibt, von Ihren Erfahrungen zu lernen und mit Ihnen darüber zu diskutieren, was wir gemeinsam erreichen können.

Herzlich
Martin Paul

Veröffentlicht

Montag
01. November 2021
16:33 Uhr

Von

Martin Paul

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