
TU-Rektor Prof. Manfred Bayer (links) und sein Bochumer Kollege Prof. Martin Paul (rechts) stellten ihre Pläne für das Ruhr Innovation Lab vor.
Exzellenzstrategie
Rektoren präsentieren Ideen für Ruhr Innovation Lab
TU Dortmund-Rektor Manfred Bayer stellte mit seinem Bochumer Amtskollegen Martin Paul das Konzept für den geplanten Exzellenzverbund „Ruhr Innovation Lab“ in Dortmund vor.
Am Dienstag, den 23. September war Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum, zu Gast an der TU Dortmund, um zusammen mit seinem Amtskollegen Prof. Dr. Manfred Bayer die Pläne für den gemeinsamen Antrag in der Exzellenzstrategie zu erläutern. Unter dem Namen „Ruhr Innovation Lab“ wollen die beiden Universitäten in der zweiten Förderlinie des Wettbewerbs antreten und sich um den Titel „Exzellenzverbund“ bewerben. Rund 150 Mitglieder der TU Dortmund waren der Einladung zu dem hochschulöffentlichen Vortrag im Internationalen Begegnungszentrum gefolgt.
Die beiden Universitäten hatten sich im Mai durch die Einwerbung von insgesamt drei Exzellenzclustern für die weitere Runde der Exzellenzstrategie qualifiziert. Hier können bis zu 15 Exzellenzuniversitäten oder Exzellenzverbünde gefördert werden. Die Konkurrenz umfasst zehn Titelverteidiger sowie zehn weitere Herausforderer. „Wir haben durch die Exzellenzcluster bewiesen, dass wir im Ruhrgebiet Forschung auf internationalem Spitzenniveau betreiben“, sagte TU-Rektor Manfred Bayer. „Nun gilt es, in der nächsten Runde durch innovative und mutige Konzepte für einen Universitätsverbund der Zukunft zu überzeugen.“ Sein Bochumer Amtskollege Martin Paul fügte an: „Mit dem Ruhr Innovation Lab wollen wir einen gemeinsamen Experimentier- und Erprobungsraum schaffen, der neue Freiheiten für Forschung eröffnet. Gleichzeitig nutzen wir das dichte Netzwerk im Ruhrgebiet, um unsere Ideen in Wirtschaft und Gesellschaft zu tragen.“
Das Ruhr Innovation Lab baut auf der langjährigen Kooperation auf, die die TU Dortmund und die Ruhr-Universität Bochum schon seit 2007 mit der Universität Duisburg-Essen in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) pflegen. Hieraus ist ein breites Fundament wertvoller Vorarbeiten entstanden, etwa durch den gemeinsamen Studienraum RuhrCampus³, für die Förderung von Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen durch die Research Academy oder bei der internationalen Vernetzung durch Verbindungsbüros auf drei Kontinenten. Durch die Gründung der vier Research Center und eines Colleges im Jahr 2021 haben die Partner zudem Erfahrung mit dem Aufbau hochschulübergreifender Strukturen in der Spitzenforschung gesammelt.
Pläne zur Stärkung von Forschung und Transfer
Die gemeinsamen Profilschwerpunkte von Ruhr-Universität Bochum und TU Dortmund sehen die beiden Rektoren unisono durch die drei Exzellenzcluster im Überlapp mit den Research Centern definiert: Solvatationsforschung, vertrauenswürdige KI, neuartige Materialien sowie die Natur der Materie zählen dazu. Im Verbund sollen drei weitere Bereiche mit hohem Entwicklungspotenzial identifiziert und ausgebaut werden. Flankierend dazu geht es darum, den Technologie- und Wissenstransfer in die Region und darüber hinaus zu stärken. Die Bewilligung der BRYCK Startup Alliance im Juli 2025 hat bewiesen, dass im Ruhrgebiet die enge Kooperation zwischen Wirtschaft und Hochschulen in der Gründungsförderung überzeugt. Orte in den Innenstädten wie das Dortmunder U und das Haus des Wissens in Bochum bringen Wissenschaft auch als Teil von Kultur in die Gesellschaft.
Save the date
Mitte Oktober soll eine Webseite live gehen, die den Verbund vorstellt. Über die konkreten Pläne können sich die Mitglieder beider Universitäten dann am 13. November, einem Tag nach Antragsfrist, in einem digitalen Townhall-Meeting informieren. Die Begutachtung des Antrags wird im kommenden Frühjahr durch einen mehrtägigen Ortsbesuch in Bochum mit Abstechern nach Dortmund ergänzt. Die Entscheidung wird Anfang Oktober 2026 erwartet. Die geförderten Konzepte starten dann im Januar 2027 mit einer Fördersumme von je 15 bis 28 Millionen Euro pro Jahr. Die gekürten Exzellenzuniversitäten und Exzellenzverbünde werden erstmals dauerhaft gefördert, müssen sich jedoch alle sieben Jahre einer Evaluation stellen.