Führt die lange Shakespeare-Tradition in Bochum fort: Roland Weidle © Michael Schwettmann

Filmreihe und Tagung Volles Programm in der Shakespeare-Stadt

Bochum hat eine lange Shakespeare-Tradition. Gewürdigt wird das mit einer Filmreihe und einer Tagung.

Bochum hat einen starken Bezug zu William Shakespeare – und das nicht nur durch das renommierte Schauspielhaus, das regelmäßig seine Stücke aufführt, und den angrenzenden Shakespeare-Platz. Was viele nicht wissen: Der erste Lehrstuhl der 1965 eröffneten Ruhr-Universität Bochum (RUB) war eine Shakespeare-Professur. Der Inhaber, Prof. Dr. Ulrich Suerbaum, war von 1987 bis 1993 Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft (DSG). Die Shakespeare-Tradition der Stadt wird im Herbst 2018 mit einer Filmreihe und einer internationalen Tagung untermauert. Federführend ist der Anglist Prof. Dr. Roland Weidle von der RUB, dessen Vorvorgänger Suerbaum war.

Filmreihe startet mit Hamlet

Gemeinsam mit dem Metropolis-Kino haben das Englische Seminar der RUB und die DSG die Filmreihe „Shakespeare on Screen“ ins Leben gerufen. Sie startet im Wintersemester 2018/2019 und soll langfristig die große Bedeutung Bochums als Shakespeare-Stadt unterstreichen. „Shakespeare on Screen“ läuft parallel zu den Shakespeare-Lehrveranstaltungen am Englischen Seminar – bis Januar 2019 einmal im Monat sonntags um 15 Uhr. Los geht es am 28. Oktober 2018 mit dem Film „Hamlet“ (USA, 2000).

Begleitet werden die Filme jeweils mit einer kurzen Einführung durch Roland Weidle und einer anschließenden Diskussionsrunde im Kinofoyer. „Wir planen, die Reihe auch in den nächsten Semestern fortzuführen“, sagt Weidle, der aktuell auch als Vizepräsident der DSG amtiert.

Tagung zu Othello

Nach der Frühjahrstagung 2016 richtet die DSG dieses Jahr ihre Herbsttagung am 23. und 24. November in Bochum aus. Das Thema ist dieses Mal ein Stück: „Othello“. Vorträge halten renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA, Großbritannien und Deutschland. „Auch das Publikum wird international sein“, sagt Weidle, „wir rechnen mit rund 100 Teilnehmern.“ Die Tagung wird im Veranstaltungszentrum der RUB eröffnet. Am zweiten Tag findet das Programm im Kunstmuseum am Stadtpark statt.

Das Rahmenprogramm besteht aus einem gemeinsamen Besuch einer Othello-Inszenierung am Theater an der Ruhr in Mülheim sowie drei Shakespeare-Übertragungen beziehungsweise Adaptionen im Bochumer Metropolis-Kino. Der Besuch der Vorträge auf dem Campus und im Kunstmuseum ist für Angehörige und Studierende der RUB kostenlos.

Shakespeare-Tradition am Schauspielhaus

Der erste Intendant des Bochumer Schauspielhauses, Saladin Schmitt, begründete die große Shakespeare-Tradition des Hauses. Er war in den 1930er- und 1940er-Jahren auch Vizepräsident und Präsident der DSG. „Noch heute ist der Intendant des Schauspielhauses automatisch qua Amt Mitglied im Vorstand der DSG“, erläutert Weidle. Bochum ist zudem neben Weimar Partnerstadt der DSG, regelmäßiger Ausrichtungsort der Jahrestagungen und während der deutschen Teilung sogar Sitz der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft West gewesen.

 

Veröffentlicht

Mittwoch
24. Oktober 2018
10:17 Uhr

Von

Jens Wylkop

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