Ina Carola Otte hat in der Schweiz den Forschungspreis Hausarztmedizin 2016 erhalten. © RUB, Kramer

Allgemeinmedizin Bochumer Medizinethikerin gewinnt schweizerischen Forschungspreis

Was können Hausärzte unternehmen, wenn ihre Patienten kurz vor dem Tod stehen?

Dr. Ina Carola Otte hat am 23. Juni 2016 den mit 30.000 Franken dotierten „Forschungspreis Hausarztmedizin 2016“ erhalten. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am RUB-Institut für medizinische Ethik und Geschichte der Medizin. Otte wurde, gemeinsam mit ihren Schweizer Mitautoren, vom schweizerischen Kollegium für Hausarztmedizin ausgezeichnet.

In seiner prämierten Studie hat das interdisziplinäre Forscherteam untersucht, wie Menschen am Lebensende betreut werden. Sie wählten dabei die Perspektive von Hausärzten in der Schweiz. Im Blickpunkt stand, welche palliativmedizinischen Fähigkeiten die Hausärzte für wichtig erachten, in welchen Gebieten sie sich kompetent und sicher fühlen und in welchen Bereichen sie sich gern fortbilden würden.

Diese palliativmedizinischen Fähigkeiten sind gefragt

Das Team wertete die Fragebögen von rund 580 Hausärzten aus allen Schweizer Landesteilen aus. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ärzte die psychologische Betreuung der Patienten am Lebensende als ebenso wichtig erachten wie die somatische Behandlung.

Besonders kompetent und sicher fühlen sich die Befragten im Bereich der Schmerz- und Symptombehandlung; deutlich weniger sicher sind sie, wenn sie mit Patienten Gespräche über Suizidwünsche führen, spirituellen Bedürfnissen ihrer Patienten entsprechen oder Patienten aus fremden Kulturen am Lebensende kompetent unterstützen sollen. Hier sehen sie zugleich den größten Fortbildungsbedarf.

Unveröffentlicht

Von

Arne Dessaul

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