Fabian Glahn hat untersucht, wie Kaufentscheidungen die Industrie beeinflussen.
© Privat

Auszeichnung Gutes Gewissen beim Klamottenkauf

In einer ausgezeichneten Masterarbeit hat Fabian Glahn untersucht, warum sich Konsumenten für nachhaltige Mode entscheiden und was das für die Industrie bedeutet.

Nachhaltige Produktion, faire Arbeitsbedingungen für Näherinnen oder ökologische Materialien: Die Gründe, warum sich Modekonsumenten für nachhaltig produzierte Shirts, Hosen und Pullis interessieren, sind vielfältig. Fabian Glahn hat in seiner Masterarbeit untersucht, was genau zum Kaufen dieser Produkte antreibt. Für seine Ergebnisse erhielt er einen Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung in Höhe von 6.000 Euro.

„Ich wollte nicht nur die Motivation der Käufer herausfinden, sondern auch verstehen, wie sich die Kaufentscheidung auf die Industrie auswirkt“, sagt der Masterabsolvent des interdisziplinären Studiengangs European Culture and Economy. In einer Online-Umfrage mit 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sammelte er die notwendigen Informationen zum Kaufverhalten. „Die persönlich empfundene Verantwortung hat großen Einfluss darauf, für welche Produkte sich entschieden wird. Der Kunde entwickelt ein Gefühl dafür, selbst unmittelbar Einfluss auf Nachhaltigkeit nehmen zu können“, sagt Glahn.

Auch der soziale und mediale Druck verändere Kaufentscheidungen, so Glahn. Außerdem bieten Medien die Möglichkeit, sich als Konsument umfassend über faire und nachhaltige Produkte zu informieren. Trotzdem fühlen sich 66 Prozent der Befragten nicht ausreichend informiert. Weiter empfinden 77 Prozent nachhaltige Mode als zu teuer. Und darauf sollten die Firmen Glahns Meinung nach reagieren.

„Für nachhaltig produzierende Unternehmen bedeutet das, dass sie mehr über ihre Produkte aufklären müssen. Sie könnten noch transparenter in ihren Arbeitsschritten sein und die Produktion für den Käufer nachvollziehbarer gestalten“, so der Masterabsolvent. Außerdem müssten sich konventionell produzierende Modeunternehmen fragen, ob sie auf die Nachfrage nach fair produzierter Kleidung reagieren wollen. „Auf jeden Fall sollten die Firmen kommunizieren, wenn sie Produktionsbedingungen verbessern“, sagt Fabian Glahn.

Zur Person

Fabian Glahn arbeitet inzwischen bei einem Unternehmen für Uhren aus natürlichen Materialien und einer Modefirma, die nachhaltig produzierte Wäsche anbietet. Mit dem gewonnenen Fördergeld möchte er sich im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement weiterbilden.

Unveröffentlicht

Von

Katharina Gregor

Teilen