Daniel Klüber an seinem zweitliebsten Arbeitsplatz, einer Kletterhalle in Bochum
© RUB, Kramer

Kletter- und Tauchlehrer „Das verbindende Element ist die mentale Herausforderung“

Daniel Klüber liebt die Höhe und die Tiefe und kann beruflich beide Extreme miteinander verbinden.

Ich studiere Mathematik und Sport auf Lehramt – ganz unterschiedliche Fächer, jedes fordert mich auf seine Weise. Als Ausgleich muss ich raus aus dem Hörsaal und mich in der Natur bewegen. Dass ich als Tauch- und Kletterlehrer auch mein Geld verdienen kann, ist einfach großartig.

Zum Tauchen bin ich eigentlich durch meinen Vater gekommen, der den Sport mit viel Leidenschaft ausgeübt hat. Als kleines Kind war ich im Urlaub immer traurig, wenn ich nicht mit ihm im Schlauchboot aufs offene Meer fahren durfte, sondern am Strand bleiben musste. In der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft konnte ich als Jugendlicher meine ersten Tauchgänge machen und bin seitdem von diesem Sport nicht mehr losgekommen.

Vom Tourist zum Tauchlehrer

2015 war ich als Tourist auf Fuerteventura. Kristof, der Besitzer einer Tauchschule hat mich gefragt, ob ich bei ihm in Corralejo im Norden der Insel arbeiten möchte. Als sogenannter Dive Master fahre ich dreimal am Tag mit unseren Kunden auf das Meer und tauche mit ihnen im Naturschutzgebiet „Isla de Lobos“. Dort treffen wir auf schwarze Stachelrochen, Barrakuda-Schwärme und unzählige Papageienfische.

Den Rest meines Arbeitstages verbringe ich in der Tauchschule, berate die Touristen, fülle Sauerstoffflaschen auf und kümmere mich um die Technik.

Tauchen in Deutschland macht mir keinen Spaß.

Als Tauchlehrer kann ich leider nur in den Semesterferien arbeiten, da Tauchen in Deutschland mir einfach keinen Spaß macht. Hier verdiene ich mein Geld in einer Kletterhalle in Bochum. Oft kommen Familien zu uns, da die Kinder neugierig aufs Klettern sind und die Eltern sie begleiten möchten. Auch Erwachsene kostet es oft Überwindung, die ersten Griffe an der Wand zu machen. Umso größer ist dann die Freude, wenn sie ihre Angst überwunden haben und sich an die schwierigeren Routen trauen.

Für mich ist das verbindende Element zwischen dem Klettern und dem Tauchen die mentale Herausforderung. Beide Sportarten fordern den gesamten Körper und den Kopf. Wenn der nicht will, kann ich körperlich noch so stark sein, werde aber weder Höhe noch Tiefe überwinden.

Freitauchen als neue Herausforderung

Seit einigen Jahren habe ich auch das Freitauchen für mich entdeckt. Ohne Luftflasche tauche ich auf über 30 Meter hinab und nehme die Tiere und die Unterwasserwelt viel intensiver wahr. Da ich unter Wasser nicht atme, produziere ich keine Luftblasen und die Tiere trauen sich ganz nah an mich heran. So konnte ich schon Seite an Seite mit Mantarochen oder verspielten Delfinen tauchen.

Ich hoffe, dass ich meine Leidenschaft für die beiden Sportarten später als Lehrer an meine Schüler weitergeben kann und möglichst viele von ihnen Spaß daran finden.

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Unveröffentlicht

Von

Daniel Klüber
Protokoll: Michaela Wurm

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