Robert Queckenberg tauscht sich als studentischer Vertreter in einer europäischen Arbeitsgruppe mit anderen Universitäten aus.
© RUB, Kramer

Lehre „Studierende müssen ihre Chance nur wahrnehmen“

Wie können Studierende Hochschullehre mitgestalten? Robert Queckenberg bringt sich mit einem eigenen Projekt ein und wünscht sich von seinen Kommilitonen mehr Mut, auch aktiv zu werden.

Etwas müde sitzt Robert Queckenberg in der Juni-Sonne. Da kommt der Kaffee zum Interviewtermin genau richtig. „Heute ist mein erster Tag wieder an der Uni“, sagt er. Die Woche vor dem Gespräch war der Student in Cork, Irland. „Dort habe ich mich mit Vertretern anderer Unis über Active Learning ausgetauscht. Also Konzepte, die es Studierenden ermöglichen, aktiv in ihren Lernprozess einzugreifen und diesen mitzugestalten“, erklärt Queckenberg. Er ist studentischer Vertreter in einer Arbeitsgruppe der European University Association (EUA).

Den Platz in der Arbeitsgruppe erhielt er, weil er in dem Instudies-Projekt Hermaion, einer studentischen Ringvorlesung, tätig ist. Dabei setzt er schon eine Art des Active Learnings um. Denn Studierende gestalten mit ihren Abschlussarbeiten das Programm der Vorlesung selbst. „Das Treffen war allein für mein Projekt schon unheimlich inspirierend, und ich werde bestimmt Impulse in die Ringvorlesung mitnehmen. Sich auf Augenhöhe mit internationalen Hochschulvertretern auszutauschen, war aber auch eine Horizonterweiterung“, sagt er.

Es wird versucht, Studierende in den Prozess einzubinden.


Robert Queckenberg

Mit der Digitalisierung verändern sich die Hochschulen. Es sei schön, dass es in der EUA-Arbeitsgruppe Menschen gibt, die das auf dem Schirm haben, so Robert Queckenberg. „Vor allem wird versucht, Studierende in den Prozess einzubinden. Das motiviert, dass am Ende auch etwas Gutes für die Studierenden rauskommt.“

Aus der Arbeit in der Projektgruppe entstehen Konzeptpapiere, die für die Hochschulen und auch die Bildungspolitik Empfehlungen für verschiedene Bereiche liefern sollen. „Darüber hinaus möchte ich die Impulse in die Studierendenschaft reintragen. Deshalb sind schon Termine mit den Studierendenvertretern der RUB geplant“, sagt er.

Studierende, die ihren persönlichen Studienplan entwickeln, oder beschreibbare Seminarraumwände sind Beispielprojekte, die Queckenberg in Cork kennengelernt hat. „Es geht darum, dass sich Studierende selbst damit beschäftigen, was und wie sie lernen möchten“, sagt er.

Es gibt an der RUB die Bereitschaft, Studierenden eine Rolle in der Lehre zu geben, zum Beispiel beim E-Learning oder den Instudies.


Robert Queckenberg

Der Student hat über sein eigenes Projekt eine Möglichkeit gefunden, aktiv im Bereich Lehre zu werden. „Es gibt an der RUB die Bereitschaft, Studierenden eine Rolle in der Lehre zu geben, zum Beispiel beim E-Learning oder bei Instudies. Studierende müssen die Chance nur wahrnehmen“, sagt Queckenberg. Er wünscht sich, dass mehr Studierende den Mut haben, eigene Projekte anzugehen. „Oder sie gehen auf ihre Lehrenden zu und machen sie auf aktivere Lernmethoden aufmerksam.“

Für Robert Queckenberg stehen 2018 noch zwei weitere Arbeitsgruppentreffen an – in Enschede und in Porto. Mit dabei auch immer die Prorektorin Prof. Dr. Kornelia Freitag oder ihre Vertretung. Die Zeit für die Treffen investiert Queckenberg gerne. „Es geht nicht nur darum, Konzepte und Techniken zu verbessern, sondern letztlich dazu anzuregen, Gesellschaft mitzugestalten. Dafür braucht es aktive Menschen. Warum nicht in der Uni damit anfangen?“

Veröffentlicht

Montag
25. Juni 2018
11:09 Uhr

Von

Katharina Gregor

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