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Eva Weber-Guskar tritt ihre Heisenbergprofessur an
Prof. Dr. Eva Weber-Guskar hat am 12. Dezember 2019 im Rektorat ihre Ernennungsurkunde zur Professorin erhalten. Sie besetzt eine Heisenbergprofessur am Institut für Philosophie I, die fünf Jahre lang von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird. Im Anschluss daran wird Eva Weber-Guskar den Lehrstuhl für Angewandte Ethik am Institut übernehmen.
Wie gelingt menschliches Leben in der Zeit?
Aktuell forscht die 42-Jährige unter anderem an zwei Themen. „Lebenszeiten. Wie gelingt menschliches Leben in der Zeit?“ heißt das eine. Darin geht es um die Frage, wie normales oder gestörtes Zeitbewusstsein unser Leben in Hinsicht Wohlergehen, Sinn- und Moralfähigkeit prägt. „Ich versuche beispielsweise herauszuarbeiten, inwieweit sich Personen aus der Vergangenheit her verstehen und sich in der Zukunft entwerfen müssen, um in der Gegenwart glücklich zu sein“, erläutert Eva Weber-Guskar. „Es geht zwar in erster Linie um das Individuum, aber natürlich spielen gesellschaftliche Aspekte eine Rolle oder auch die Geschichte des Landes, in dem ich lebe.“
Das andere Thema heißt „Ethik der (Emotionalen) Künstlichen Intelligenz“. Hier kooperiert die Philosophin mit der Digital Society Initiative der Universität Zürich und dem Weizenbaum Institut für vernetzte Gesellschaft Berlin. Eine der Fragen lautet: Wie weit können emotionale Beziehungen zu KI-Systemen angemessen sein?
Öffentliche Veranstaltungsreihe geplant
Auch für die Lehre hat die geborene Münchnerin konkrete Ideen. „Ich möchte unter anderem interdisziplinäre Seminare anbieten, zum Beispiel mit der Psychopathologie oder mit der Informatik, und zum Abschluss eine Expertin oder ein Experte an die RUB einladen, um mit den Studierenden zu diskutieren.“ Eva Weber-Guskar plant darüber hinaus eine öffentliche Veranstaltungsreihe mit philosophischen Diskussionen zu aktuellen Fragen. Mit „Philosophie und Öffentlichkeit“ möchte sie gezielt Bürgerinnen und Bürger erreichen.
Eva Weber-Guskar studierte Philosophie, Komparatistik und Politische Wissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Sorbonne in Paris und der Humboldt Universität zu Berlin. 2007 promovierte sie an der Freien Universität Berlin mit der Arbeit „Klarheit der Gefühle. Was es heißt, Emotionen zu verstehen“. Gefördert wurde sie dabei mit einem Stipendium nach dem Bayerischen Begabtenförderungsgesetz sowie von der Graduiertenförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Von 2008 bis 2010 war Eva Weber-Guskar wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Georg-August-Universität Göttingen.
Ein Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglichte ihr 2011 ein Jahr als Visiting Scholar am Department of Philosophy der New York University. 2012 kehrte sie als Stipendiatin des Dorothea-Schlözer-Programms zurück nach Göttingen, wo sie 2015 ihre Habilitation abschloss. Anschließend nahm Eva Weber-Guskar verschiedene Gast- und Vertretungsprofessuren in Deutschland, Österreich und in der Schweiz wahr. Zum Wintersemester 2019/2020 kam sie an die RUB.
8. Januar 2020
09.19 Uhr