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Von La Réunion nach Bochum
Während ihres Bachelorstudiums auf La Réunion hat Vanessa Berfeuil zum ersten Mal von diesem Austauschprogramm gehört, dem deutsch-französischen Freiwilligendienst. Eine deutsche Studentin absolvierte ihr freiwilliges Jahr auf Vanessa Berfeuils Heimatinsel. „Schon damals fand ich diese Idee sehr reizvoll“, erzählt die Französin. Als sie dann in Angers im Master Übersetzungswissenschaft studierte, fasste sie den Entschluss, am Programm teilzunehmen. Immerhin zählte Deutsch neben Englisch zu ihren Übersetzungssprachen.
Von Bochum hatte ich schon viel Gutes gehört.
Also bewarb sich Vanessa Berfeuil um einen der 15 Plätze an deutschen Universitäten. „Von Bochum hatte ich schon viel Gutes gehört, deshalb stand die Ruhr-Uni von vornherein weit oben auf meiner Liste.“ Erste Gespräche mit Dr. Nathalie Piquet vom Romanischen Seminar der RUB und Karolina Kubiak vom Kulturbüro Boskop bestätigten diesen Eindruck. Vanessa Berfeuil entschied sich also für die RUB – und die RUB sich für sie.
„Dann kam Corona“, erinnert sich die 23-Jährige. „Lange Zeit war es deshalb unsicher, ob es überhaupt klappt oder nicht.“ Angesichts zwischenzeitlich sinkender Infektionszahlen in Frankreich und Deutschland gab es schließlich grünes Licht. Gerade rechtzeitig, denn mittlerweile greift die Krankheit gerade in Frankreich wieder verstärkt um sich. Nicht zuletzt deshalb wird Vanessa Berfeuil die gesamten zehn Monate von Mitte September 2020 bis Ende Juni 2021 in Bochum bleiben, auch über Weihnachten. „Ein Flug nach La Réunion wäre ohnehin sehr teuer gewesen“, sagt sie.
Ich bin jeden Montag im Sprachcafé.
An der RUB unterstützt sie je zur Hälfte ihrer Arbeitszeit das Romanische Seminar und Boskop. „Ich mache einerseits Konversationsübungen mit Studierenden, helfe ihnen beim Übersetzen und leite mit anderen Lehrenden einen Sprachkurs. Andererseits, also bei Boskop, bereite ich Veranstaltungen vor und bin jeden Montag im Sprachcafé.“ Im Sprachcafé treffen sich deutsche und internationale Studierende, um ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Es wird vom International Office und dem Akafö organisiert und unterstützt vom Zentrum für Fremdsprachenausbildung.
Genau wie ihre Vorgängerinnen soll Vanessa Berfeuil bei Boskop auch ein eigenes Projekt auf die Beine stellen. 2019 war es beispielsweise ein französischer Abend in der Max-Kade-Hall mit Kultur, Speis und Trank. „Das würde ich natürlich auch gern machen“, verrät Vanessa Berfeuil. „Ich hoffe, dass es bis Juni 2021 wieder möglich ist. Sonst lasse ich mir etwas anderes einfallen.“
Beim Deutsch-Französischen Freiwilligendienst verbringen junge Freiwillige aus Deutschland und Frankreich ein Jahr im jeweiligen Nachbarland. Der Dienst kann beispielsweise in Kultur- und Bildungseinrichtungen absolviert werden. Für deutsche Studierende sind für 2021/2022 noch Plätz frei. Mehr dazu im Internet.
8. Oktober 2020
09.34 Uhr