Uro-Onkologie Florian Roghmann will die Behandlung von Tumoren verbessern
Molekulare Diagnostik soll helfen, die passende Behandlungsmethode für alle Betroffenen zu finden.
Prof. Dr. Florian Roghmann hat seit März 2021 die Professur für Translationale Uro-Onkologie am Marien Hospital Herne, Universitätsklinikum der RUB, inne. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen Tumoren der Blase, der Niere und der Prostata. Auch Hoden- und Penistumoren werden in seiner Klinik behandelt, die zu den größten Zentren für uro-onkologische Erkrankungen in Deutschland gehört. Krebserkrankungen werden hier sowohl mit Medikamenten als auch operativ behandelt.
Die Lebensqualität immer im Blick
„Eine unserer Hauptaufgaben sehe ich darin, die aktuellen Therapiestandards ständig zu hinterfragen“, so Florian Roghmann. „Dabei haben wir die Wirksamkeit, aber auch Nebenwirkungen und mögliche Komplikationen von Therapiemöglichkeiten im Blick; immer natürlich auch die Lebensqualität der Betroffenen während und nach der Behandlung.“
Um die Erfolgsaussichten von Therapien vorhersagen und ihre Wirksamkeit bewerten zu können, setzt der Forscher unter anderem auf Daten- und Biobanken, in denen Informationen über den Krankheitsverlauf von Patientinnen und Patienten sowie Blut- und Gewebeproben gesammelt werden. Forschende können darauf zurückgreifen, um rückblickend herauszufinden, ob bestimmte Merkmale eines Tumors ihn angreifbarer für bestimmte Wirkstoffe machen. „Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Zahl unserer Patientinnen und Patienten bietet unser Zentrum hierfür beste Voraussetzungen“, erklärt Florian Roghmann.
Neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln
Daneben treibt er die Vernetzung innerhalb und außerhalb des RUB Comprehensive Cancer Center, kurz RUCCC, voran, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, zu bewerten und einzuführen. Unter anderem arbeitet er mit dem Zentrum für Proteindiagnostik ProDi zusammen, um die Suche nach möglichen Biomarkern voranzutreiben, die es erlauben könnten, Tumoren sicher früh zu erkennen oder die Wirksamkeit bestimmter Therapien vorherzusagen und die Behandlung individueller zu machen. Verschiedene Forschungsprojekte, beispielsweise mit dem Institut für Prävention und Arbeitsmedizin IPA sowie der Universität Erlangen-Nürnberg laufen bereits.