Serie Neu ernannt
Patientenversorgung und die Ausbildung des klinischen Nachwuchses liegen Corinna Seliger-Behme besonders am Herzen.
© Michael Schwettmann

Medizin Corinna Seliger-Behme leitet fortan die Klinik für Neurologie

Die Spezialistin für Neuroonkologie wechselt aus Heidelberg zum Knappschaftskrankenhaus Bochum.

Prof. Dr. Dr. Corinna Seliger-Behme ist seit Oktober 2023 neue Direktorin der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Uwe Schlegel an. Mit Seliger-Behme gewinnt das Knappschaftskrankenhaus nach eigenem Bekunden „eine klinisch, wissenschaftlich und in der Lehre exzellent ausgewiesene Direktorin, die in der Klinik mit den Schwerpunkten Neuroonkologie, Schlaganfall- und Neuro-Intensivmedizin, Parkinson und Bewegungsstörungen, Ruhr-Epileptologie sowie der allgemeinen Neurologie Bewährtes fortführen, aber auch kontinuierlich weiterentwickeln und neue Impulse setzen wird – samt Vernetzungen und Kooperationen im Ruhrgebiet und im Verbund der Knappschaftskrankenhäuser.“

Zur Person

Corinna Seliger-Behme studierte Medizin an der Universität Regensburg, wo sie sowohl im Fach Medizin als auch in den biomedizinischen Wissenschaften jeweils mit summa cum laude promoviert wurde. 2014 erhielt sie von der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg den Promotionspreis sowie 2015 den Regensburger Onkologie-Preis. 2018 wurde sie in Regensburg im Fach „Experimentelle Medizin“ habilitiert und war dort klinisch zuletzt als Funktionsoberärztin in der Neurologie und in der Gerontopsychiatrie tätig.

Nach dem Wechsel als Oberärztin an die Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Heidelberg erfolgte die Um-Habilitation zum Fach „Neurologie“ an die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg. Corinna Seliger-Behme verfügt über die Zusatzbezeichnungen „Medikamentöse Tumortherapie“ und „Klinische Akut- und Notfallmedizin“.

Die Forschungsinteressen von Corinna Seliger-Behme finden sich vor allem in der translationalen Neuroonkologie. Sie zielen darauf ab, die Entstehung und die Neigung zur Wiederkehr von Hirntumoren besser zu verstehen und therapeutisch nutzbar zu machen. Sie interessiert sich besonders für den Stoffwechsel von bösartigen Gliomen. Kernelemente ihrer Arbeit sind zudem die Analyse von großen epidemiologischen Datensätzen mittels moderner Programmiersprachen und die molekulare Charakterisierung zugrunde liegender Mechanismen in präklinischen Hirntumormodellen.

Neben dieser experimentellen Forschung betreibt Seliger-Behme klinische und Versorgungsforschung bei Gliomen und Lymphomen im Zentralen Nervensystem, bei der unter anderem Differentialdiagnostik, Medikamentenverträglichkeit, Lebensqualität, Depressionen und Suizidalität im Vordergrund stehen. Eine daraus resultierende Studie („Suicide risk and mortality among patients with cancer“; Heinrich et al., 2022) wurde im April 2022 im Fachjournal Nature Medicine veröffentlicht und es wurde weltweit – so auch in der New York Times – davon berichtet.

Im Zentrum medizinischer Forschung muss der betroffene Mensch stehen.


Corinna Seliger-Behme

„Im Zentrum medizinischer Forschung muss der betroffene Mensch stehen und nicht der Geltungsdrang des Wissenschaftlers. Wir dürfen den Ehrgeiz, schwere Tumorerkrankungen in der Zukunft zu besiegen, nicht aufgeben, aber wir müssen auch und vor allem schauen, wie wir den Patienten der Gegenwart bestmöglich helfen, mit diesen Krankheiten umzugehen. Das ist der Grund, warum ich die häufig unterschätzte Versorgungsforschung für so wichtig halte,“ so Corinna Seliger-Behme.

Ebenso sehr wie die Patientenversorgung liegt ihr die Ausbildung des klinischen Nachwuchses am Herzen. In einer Region, in der zahlreiche Ausbildungskliniken in einem Wettstreit um ärztlichen Nachwuchs stehen, ist ihr bewusst: „Wissenschaftliche und klinische Exzellenz lässt sich nur mit motivierten Assistenzärztinnen und -ärzten erreichen, die ein gutes Team mit den betreuenden Pflegekräften bilden. Diese Motivation müssen wir durch eine zügige und transparent gestaltete Facharztausbildung, klare Forschungsperspektiven und nicht zuletzt ein menschlich angenehmes Umfeld mit flachen Hierarchien schaffen. Wer das sucht, ist am Knappschaftskrankenhaus Bochum richtig.“

Veröffentlicht

Dienstag
07. November 2023
08:43 Uhr

Von

Arne Dessaul (ad)
Annette Bruckhaus

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