Nachruf Trauer um Bernd Faulenbach
Die Ruhr-Universität Bochum trauert um den bedeutenden Historiker Bernd Faulenbach. Zeit seines Lebens hat er sich für eine lebendige Demokratie eingesetzt.
Im Alter von 80 Jahren ist der bekannte Bochumer Forscher Bernd Faulenbach verstorben. Faulenbach war Historiker am Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation in Recklinghausen und an der Fakultät für Geschichtswissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Faulenbach studierte in Bonn und Bochum, wurde an der Ruhr-Universität promoviert und lehrte hier zuletzt als Honorarprofessor. Eng verbunden war er der Universität auch über den Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, dessen Vorsitzender er bis 2020 war.
„Bernd Faulenbach war Zeit seines Lebens ein Demokrat durch und durch, der sich immer für eine lebendige Demokratie eingesetzt hat“, sagt Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum. „Mit ihm verliert die Ruhr-Universität eine wissenschaftlich wie menschlich herausragende Persönlichkeit.“
Engagiert für die Demokratie
Faulenbach war unter anderem langjähriger Vorsitzender der Historischen Kommission der SPD. In den 1990er-Jahren war er Mitglied der Enquete-Kommissionen des Deutschen Bundestages zur Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur und von 1998 bis 2016 stellvertretender Vorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur. An der Ruhr-Universität engagierte er sich auf vielfältige Weise in Forschung und Lehre, besonders am Herzen lag ihm die Demokratieförderung und der Dialog mit jungen Menschen. So begleitete Faulenbach beispielsweise über den Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ im Wintersemester 2019/2020 die Max-Imdahl-Gastprofessur des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Bochum und ermöglichte einen Austausch Gaucks mit engagierten Studierenden.
Engagiert für die Erinnerungskultur
Als Mitglied des Vorstands im Verein „Initiative Nordbahnhof“ hat sich Faulenbach darüber hinaus aktiv für die Erinnerungskultur in Bochum eingesetzt. Zum Andenken an Verfolgte und Deportierte des Nationalsozialismus wurde hier eine wichtige Anlaufstelle geschaffen. Dabei arbeitete Faulenbach sowohl mit Forschern der Ruhr-Universität zusammen, etwa mit Prof. Dr. Constantin Goschler und Prof. Dr. Stefan Berger, als auch mit der Hochschulleitung, vor allem mit Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt. „Gemeinsam haben wir viel erreicht“, sagt sie. „Der Bahnhof konnte erhalten werden und dient heute als Veranstaltungs- und Erinnerungsort.“