Medizin Ralf Benndorf erforscht, wie Gene die Medikamentenwirkung beeinflussen
Der Pharmakologe plant zudem interaktive Formate für die Lehre im Medizinstudium.
Seit dem 1. April 2024 hat Prof. Dr. Ralf Benndorf den Lehrstuhl für Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie der Ruhr-Universität Bochum inne, verbunden mit der Direktion des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Fakultät. „Es ist ein sehr wichtiges Fach – interessant und vielfältig –, das die Brücke zwischen Grundlagenwissenschaften und Klinik schlägt.“
Davon möchte er auch Studierende der Humanmedizin der Ruhr-Universität überzeugen, die er hauptsächlich ausbildet. Daneben unterrrichtet er angehende Biolog*innen und Biochemiker*innen und Studierenden der Statistik, Medizinphysik und Informatik der Technischen Universität Dortmund, die von einem Lehrexport profitieren. „Zurzeit arbeiten wir daran, die Lehre um mehr interaktive Formate anzureichern“, berichtet er. „Vorlesungen sind zwar nach wie vor eine gute Art der Vermittlung, aber wir wollen sie gern ergänzen um Seminarformen, in denen es einen größeren aktiven Eigenanteil der Studierenden und mehr Austausch untereinander gibt.“ Dazu sind unter anderem Seminare zentriert um Arzneimittelfälle geplant – das stärkt den Praxisbezug und bereitet gut darauf vor, was die angehenden Mediziner*innen in der Klinik erwartet.
Rege Kooperation
Neben der Vorbereitung der Lehre und der kommenden Klausuren sind Ralf Benndorfs Arbeitstage derzeit davon geprägt, seine Forschungsprojekte an seinem neuen Arbeitsort Bochum zu installieren. Darin geht es unter anderem um den Einfluss der Genetik auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Arzneistoffen bei Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch um individualisierte medikamentöse Therapien bei onkologischen Erkrankungen. „Das ist natürlich Grundlagenforschung, aber es ist mir wichtig, die Translation, also den Transfer der Ergebnisse in die Praxis, mitzudenken“, so Benndorf. „Dass das hier erwünscht ist und die Zusammenarbeit mit den Kliniken gefördert wird, war für mich ein wichtiges Argument für die Ruhr-Universität.“
Auch die kurzen Wege auf dem Campus waren für ihn verlockend, zumal er auch an der Schnittstelle zur Proteinforschung arbeitet. „Ich habe mich in der Fakultät vorgestellt und gleich zahlreiche Kooperationsanfragen erhalten“, freut er sich. Zusammen mit einem freundlichen Empfang und einem tollen Team, das sich noch vergrößern soll, machte das seinen guten Start aus. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, lautet sein Fazit nach zwei Monaten in Bochum.