
Julian Loss ist an der Ruhr-Universität Bochum Professor für Distributed Cryptography
Informatik
Julian Loss entwickelt verteilte Algorithmen
Der neu ernannte Professor der Ruhr-Universität Bochum forscht beispielsweise zu effizienten Lösungen für die Blockchain-Technologie von Kryptowährungen.
Julian Loss verstärkt sei 1. Oktober 2025 die Fakultät für Informatik. Der neu berufene Professor für Distributed Cryptography forscht an der Schnittstelle von Kryptografie und verteilten Algorithmen. Nach seiner Promotion an der Ruhr-Universität Bochum zog es den gebürtigen Schweizer zunächst in die USA, später nach Saarbrücken. Nun freut er sich, zurück in Bochum zu sein. „Die Ruhr-Universität ist nicht nur stark in der Forschung, ich schätze auch die kollegiale Atmosphäre hier“, schwärmt er. „Außerdem finde ich die Gegend schön. Es ist sehr grün, man ist schnell in der Natur und hat zugleich die Vorteile des urbanen Lebens.“
Besonders zu schätzen weiß Julian Loss die zahlreichen Möglichkeiten für Zusammenarbeit – nicht nur in der Fakultät für Informatik, sondern auch im Exzellenzcluster CASA, kurz für Cybersicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer, in dem er Mitglied ist.
Verteilten Konsens erzielen
Konkret befasst ist Julian Loss mit verteilten Algorithmen, also Algorithmen, die auf vielen Rechnern gleichzeitig laufen und gemeinsam eine Aufgabe lösen. Das zentrale Problem nennt sich verteilter Konsens. „Man muss sich vorstellen, dass Leute an verschiedenen Rechnern verschiedene Eingaben machen und am Ende alle auf die gleiche Ausgabe kommen sollen“, erklärt Loss. „Das ist einfach, wenn alle in einem Raum sitzen und sich gegenseitig hören können. Aber in einem Netzwerk, in dem sich vielleicht nicht alle an die Spielregeln halten, eine Herausforderung.“
Ein klassisches Anwendungsbeispiel ergibt sich im Bereich der Kryptowährungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Damit alle im System wissen, wer wie viel Geld besitzt, müssen sich die Teilnehmenden auf ein Transkript aller jemals getätigten Transaktionen einigen. Mit den Algorithmen für diese und weitere Anwendungen ist Julian Loss befasst. Er ermittelt, welche Tools für bestimmte kryptografische Aufgaben benötigt werden und wie man sie am besten bauen kann. Die Konsens-Algorithmen profitieren dabei häufig von modernen kryptografischen Verfahren, welche die Algorithmen effizienter und robuster machen.