Konferenz Feministische Ansätze in der Außenpolitik und im Völkerrecht
Die Verbindung zwischen Macht und Geschlecht schafft Ungleichgewichte in den internationalen Beziehungen und damit auch im Völkerrecht. Eine Konferenz greift dieses Thema auf.
Das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum veranstaltet, im Rahmen des Lore-Agnes-Programms für die Gleichstellung der Geschlechter, eine Konferenz zum Thema „Feminist Approaches in International Law and Foreign Policy“. Sie findet am 2. Mai 2023 von 10 bis 18 Uhr im Auditorium des Deutschen Bergbau-Museums Bochum (Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum) in englischer Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenfrei und steht Interessierten aller Disziplinen offen. Um Online-Anmeldung wird gebeten. Auch Medienvertretende sind herzlich willkommen.
Feminismus in den internationalen Beziehungen und im Völkerrecht
Feministische Ansätze rütteln an traditionellen Machtstrukturen und schaffen Raum, um marginalisierten Stimmen Gehör zu verschaffen. Indem sie patriarchale Normen in Frage stellen und für die Gleichstellung der Geschlechter eintreten, verändern diese Ansätze auch die Art und Weise, wie wir über internationale Beziehungen und Rechtsquellen im Völkerrecht denken. Vom Gerichtssaal bis zum Parlament beeinflussen feministische Perspektiven justizielle und politische Entscheidungen und gestalten die Zukunft der Global Governance.
Nicht erst mit dem Amtsantritt der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, die den Begriff hierzulande besonders populär gemacht hat, ist feministische Außenpolitik in aller Munde. Beginnend mit Schweden im Jahr 2014 haben immer mehr Staaten weltweit eine feministische Außenpolitik oder vergleichbare Konzepte angekündigt, darunter Kanada, Frankreich, Mexiko und Libyen.
Referierende
Schwedens vorreitende Stellung ist im wesentlichen Margot Wallström zu verdanken. Die ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin ist weithin bekannt für ihren prägenden Beitrag zur feministischen Außenpolitik. Während ihrer Amtszeit als Außenministerin verfolgte sie eine Außenpolitik, die sich auf die Gleichstellung der Geschlechter und Menschenrechte konzentrierte. Margot Wallström wird die Konferenz mit einem Grußwort eröffnen. Auf ihre Worte folgen unter anderem Beiträge von:
- Alexandra Lily Kather, Legal Consultant für internationale Strafjustiz, Übergangsjustiz und Menschenrechte,
- Alexandra Talaver, Doktorandin und Aktivistin der feministischen und antimilitaristischen Bewegung in Russland,
- Anna Hauschild, Research Assistant für Feministische Außenpolitik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP),
- Max Lucks, Mitglied des Deutschen Bundestages, unter anderem im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und im Auswärtigen Ausschuss,
- Dr. Pierre Thielbörger, Professor für Öffentliches Recht und Völkerrecht am IFHV sowie
- Forschende des IFHV, darunter Aaron Dumont, Jan-Phillip Graf, Lisa Cohen, Nadine Grünhagen-Rösler, Timeela Manandhar und Vanessa Bliecke.
Diskutiert wird unter anderem: die Praxis von feministischer Außenpolitik, Aspekte der International Security, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und die Menschenrechte, sowie Gender in bewaffneten Konflikten und das Recht hierzu. Jedem Thema ist eine kurze Einführung vorangestellt.
Prüfungsleistung für speziell völkerrechtlich interessierte Studierende
Der Konferenz schließt sich ab dem 9. Mai 2023 eine wöchentliche Vortragsreihe an. Im Mittelpunkt stehen feministische Theorien im Völkerrecht und ihre Auswirkungen auf die Bereiche des humanitären Völkerrechts und des Völkerstrafrechts sowie die Diskussion des Status quo der Menschenrechte. Die Studierenden erlangen dabei einen facettenreichen Einblick in Wissenschaft, Politik und Praxis. Die Vorträge werden auf Englisch gehalten. Eine Studienleistung kann durch die Einreichung eines Papers erworben werden.