Jubiläum 25 Jahre Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets
Seit einem Vierteljahrhundert wird in Bochum die Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebiets erforscht – Grund zum Feiern und für einen Blick voraus.
Die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets hat am 16. Juni 2023 ihr 25-jähriges Bestehen in den Bochumer Kammerspielen mit einer prominent besetzten Abendveranstaltung gefeiert. Unter dem Titel „Von heute aus. Das Ruhrgebiet in 25 Jahren“ diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur über Zukunftsperspektiven für das Ruhrgebiet.
In seiner Begrüßung warf der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, den Blick noch einmal zurück auf die Gründungsgeschichte der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets. Er lobte den Kooperationsgeist der öffentlichen und privaten Stiftungsgründer, der es ermöglicht habe, für das Ruhrgebiet wertvolle historische Buch- und Aktenbestände in einer innovativen Stiftungslösung auch für zukunftsorientierte Forschung zu erhalten. Er würdigte insbesondere die Verdienste des ersten Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Prof. Dr. Klaus Tenfelde, und des ersten Kuratoriumsvorsitzenden, Dr. Wilhelm Beermann.
Grußwort von Armin Laschet
Auch der ehemalige Ministerpräsident Armin Laschet betonte in seinem Grußwort, dass das Wissen um die Vergangenheit ein wichtiges Fundament für die Gestaltung der Transformation des Ruhrgebiets ist. Diese Transformation komme im ganzen Ruhrgebiet voran, in den einzelnen Zonen der Region allerdings in unterschiedlichem Tempo.
In einer ersten, von Simone Fibiger moderierten Runde diskutierten der Rektor der Ruhr-Universität, Prof. Dr. Martin Paul, und der im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung für die Belange des Ruhrgebiets und der Ruhrkonferenz zuständige parlamentarische Staatssekretär Josef Hovenjürgen über Zukunftsfragen von Bildung und Wissenschaft im Ruhrgebiet.
Es geht ums „Machen-Wollen“
Paul und Hovenjürgen waren sich einig über die zentrale Aufgabe, die klassischen Industriestandorte zu Zukunftsstandorten zu entwickeln, in denen durch die Kopplung von Forschung und Lehre Zukunft generiert wird. Es gehe um die Verknüpfung der traditionellen Stärken der Region mit den neuen Technologien und eine Mentalität des „Machen-Wollens“.
In der zweiten Gesprächsrunde des Abends thematisierten der Vorstandsvorsitzende der Evonik, Christian Kullmann, der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, und der Vorsitzende der RAG Aktiengesellschaft, Peter Schrimpf, die Zukunft des Industriestandorts Ruhrgebiet. Christian Kullmann betonte, dass die Entwicklung der auf Kohle geborenen Evonik zu einem weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie ein gutes Beispiel für eine zukunftsweisende Transformation des Industriestandorts Ruhrgebiet sei. Michael Vassiliadis hob die Potenziale des Ruhrgebiets für eine Verbindung der technologischen Innovationen mit sozialen Innovationen wie Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung hervor. Auch Peter Schrimpf sieht die Potenziale der Region für ihre industrielle Transformation in den hier verwurzelten Tugenden Pragmatismus, Realismus, Leistungsbereitschaft und Weltoffenheit. Als Leitsektoren der künftigen Wirtschaft im Ruhrgebiet prognostizierte die Gesprächsrunde Chemie, Pharmazie, Maschinenbau und Gesundheitswirtschaft.