Sprachlehrforschung Anastasia Drackert setzt auf effiziente Diagnose beim Sprachlernerfolg
Dabei berücksichtigt die Forscherin digitale Medien und weitere aktuelle technische Entwicklungen.
Prof. Dr. Anastasia Drackert verstärkt seit August 2023 die Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität in neuer Funktion. Nachdem sie zunächst – am Seminar für Slavistik/Lotman-Institut – die Juniorprofessur für Fachdidaktik des Russischen innehatte, besetzt sie nun die Professur für Sprachtestforschung und digitales Lernen. Ihre Berufung erfolgte gemeinsam mit der Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e. V. (g.a.s.t.). Anastasia Drackert ist wissenschaftliche Direktorin am von g.a.s.t. getragenen TestDaF-Institut an der Ruhr-Universität Bochum.
Fremdsprachliche Kompetenzen testen
Schon während ihres Studiums der Sprachlehrforschung und ihrer darauffolgenden Promotion an der Linguistischen Fakultät der Georgetown University in Washington D.C. lag ihr Schwerpunkt im Bereich des Testens fremdsprachlicher Kompetenzen. Dabei legt sie sowohl Wert auf die Qualitätssicherung bei den Assessments der Kompetenzen als auch auf die Betrachtung sprachlicher Dimensionen von Kompetenztests im Allgemeinen. Ihre Forschung hat gezeigt, dass es keinen „one test fits all“ gibt. Je nach Zweck der Kompetenzüberprüfung oder Zielgruppe sollen Tests unterschiedlich konstruiert und durchgeführt werden.
Vor allem bei digitalen Tests gibt es viel zu berücksichtigen, insbesondere bei weltweitem Einsatz in unterschiedlichen Bildungskontexten – wie Praxis und Forschung bei g.a.s.t. zeigen. Diese Erkenntnisse sowie ihre Erfahrung aus der Mitwirkung in verschiedenen bildungspolitischen Kontexten (zum Beispiel im wissenschaftlichen Beirat der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) setzt sie effektiv in ihrer Lehre ein. Auch mit der Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich Sprachtesten beschäftigt sich die Forscherin und erprobt mögliche Integrationsszenarien bei der Entwicklung oder Evaluation von Sprachtests.
Zur Person
Darüber hinaus testet Anastasia Drackert den Einsatz digitaler Medien in der Fremdsprachendidaktik, unter anderem in den Projekten „DiAL:OGe“ und „Teaching Foreign Languages 4.0: digital literacy für angehende Lehrkräfte“. Ein Fokus liegt dabei auf der Motivation von Sprachlernenden. Die Forscherin hat aber auch bereits die digitalen Kompetenzen von Lehrkräften für den Fremdsprachenunterricht untersucht.
Sie erforscht zudem verschiedene Settings im Bereich des aufgabenbasierten Lernens von Fremdsprachen. So hat sie unter anderem die Auswirkung verschiedener Autonomiegrade von Lernenden analysiert, was vor allem in der Lehramtsausbildung von Bedeutung ist.
Methodisch arbeitet Anastasia Drackert stark quantitativ mit experimentellen Designs in Interventionsstudien, Befragungen (Interviews und Fragebögen) und Leistungsassessments. Sie forscht in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch und verfügt zudem über mehrjährige Unterrichtserfahrung in diesen Sprachen, als Hochschullehrerin in der Fremdsprachendidaktik und Angewandten Sprachwissenschaft und als Fortbildungsleiterin von fremdsprachlichen Lehrkräften.