Chemie/Medizin Johannes Karges erhält hochkarätigen Preis
Für seine Forschung in der Krebsmedizin erhält der Bochumer Chemiker den Life Sciences Bridge Award.
Dr. Johannes Karges, Nachwuchsgruppenleiter an der Fakultät für Chemie und Biochemie der Ruhr-Universität, hat am 22. September 2023 den Life Sciences Bridge Award der Aventis Foundation erhalten. Es handelt sich um einen der höchstdotierten Nachwuchspreise Deutschlands. Er wird jährlich an bis zu drei Personen vergeben, die an deutschen Universitäten forschen. Sie erhalten jeweils 100.000 Euro. Zehn Prozent davon dürfen sie für persönliche Zwecke nutzen, der Rest ist der Finanzierung ihrer Forschung vorbehalten.
Johannes Karges hat der Krebstherapie neue Perspektiven eröffnet.
Werner Müller-Esterl
Prämiert wird die Forschung von Karges in der Chemie, die hohe Relevanz für Krebsmedizin und Therapie besitzt. Metallkomplexe wie beispielsweise Cisplatin haben in der Chemotherapie von Tumoren Tradition. Sie vergiften aber auch gesunde Zellen und erzeugen dadurch starke Nebenwirkungen. Verglichen mit modernen Krebstherapien erscheinen sie veraltet. Johannes Karges entkräftet diesen Eindruck. Er zeigt unter anderem, wie sich eine Vorstufe von Cisplatin zielgenau nur im Tumorgewebe anreichern und dort anschließend mit Ultraschallwellen aktivieren lässt. Präklinisch hat dieses Verfahren die avisierten Tumore vernichtet. Aktuell forscht Karges zusammen mit einem internationalen Team an einem neuartigen Wirkstoff. Dieser macht nicht nur einen Tumor unschädlich, sondern trainiert das Immunsystem darauf, Metastasen zu finden und zu eliminieren.
„Johannes Karges hat der Krebstherapie neue Perspektiven eröffnet. Sein Ansatz, dafür transdisziplinär die Grenzen von Chemie, Physik und Medizin zu überschreiten, ist vorbildlich“, lobt Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Vorsitzender der Jury des Life Sciences Bridge Award. „Wir möchten ihm mit diesem Preis über die Brücke zu einer unbefristeten Professur helfen.“
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