Lars Borchardt leitet die Arbeitsgruppe Mechanochemie.
© RUB, Marquard

Auszeichnung Lars Borchardt ist Henriette-Herz-Scout

Der Chemiker kann drei exzellente internationale Nachwuchsforschende für ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung auswählen.

Prof. Dr. Lars Borchardt, Leiter der Arbeitsgruppe Mechanochemie an der Ruhr-Universität, wurde in einem kompetitiven Verfahren von der Alexander von Humboldt-Stiftung dazu berufen, als Scout internationale Wissenschaftstalente für ein Stipendium auszuwählen. Das Henriette-Herz-Scouting-Programm zielt darauf ab, herausragende Forschungstalente aus dem Ausland für gemeinsame Forschungsprojekte in Deutschland zu gewinnen. Drei dieser Talente darf ein Scout auswählen. Wir sprachen mit Lars Borchardt.

Wie ordnen Sie Ihre Ernennung für sich und Ihr Team ein?
Die Ernennung zum Henriette-Herz-Scout durch die Humboldt-Gesellschaft stellt für mich eine bedeutende Anerkennung meiner wissenschaftlichen Arbeit und meines Engagements in der Talentförderung dar. Als aktiver Teil der Humboldt-Gesellschaft, die eine zentrale Rolle in der Förderung von Forschungsexzellenz, internationaler Zusammenarbeit und dem Austausch von Wissen und Ideen spielt, empfinde ich dies als eine große Ehre.

Besonders erfreulich ist die Möglichkeit, durch diese Auszeichnung herausragenden Forschern in ihrem Fachgebiet die Tür zu öffnen. Ich sehe erwartungsvoll dem inspirierenden Austausch von neuen Ideen entgegen, insbesondere der Vielfalt an Denkweisen, die diese Zusammenarbeit bereichern wird.

Wir brechen mit gängigen Konzepten.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit internationalen Talenten in Ihrem Bereich?
Wir arbeiten in einem Forschungsfeld, welches sich Mechanochemie nennt. Eine Art und Weise, Chemie durchzuführen, die mit gängigen Konzepten bricht und darauf abzielt, grün und nachhaltig zu sein. Dieses Forschungsfeld ist noch vergleichsweise klein und wird gerade an verschiedenen Orten der Welt entdeckt und auf verschiedenen Feldern der Chemie angewandt.

In dieser Entwicklungsphase sind Vernetzung und Austausch zwischen Wissenschaftlern von entscheidender Bedeutung, um gemeinsam das Verständnis und die Anwendung der Mechanochemie voranzutreiben. Die Vielfalt der Ansätze und Erfahrungen, die internationale Talente mitbringen, trägt maßgeblich dazu bei, die Fortschritte in unserem Feld zu beschleunigen und innovative Lösungen zu entwickeln. Daher ist die Zusammenarbeit mit internationalen Talenten nicht nur wichtig, sondern gerade in dieser Phase essenziell für den erfolgreichen Aufbau und die Weiterentwicklung der Mechanochemie.

Für uns ist Kroatien besonders interessant.

Ist ein bestimmtes Land oder eine Region für die Kooperation besonders interessant für Sie?
Ja, für uns ist Kroatien besonders interessant. Die Wissenschaftler in diesem Land stehen oft vor Herausforderungen, wenn es um instrumentelle Möglichkeiten geht, die in Deutschland zur Verfügung stehen. Dennoch ist es erstaunlich, welche herausragende wissenschaftliche Arbeit aus Kroatien stammt. Wir sehen eine Kooperation als eine wertvolle Möglichkeit, um Ressourcen zu teilen, voneinander zu lernen und gemeinsam zu forschen.

Haben Sie schon ein bestimmtes Talent im Blick, das Sie gern nach Bochum holen würden?
Ja, eine Wissenschaftlerin aus Kroatien, die da gerade ihren Doktor abschließt.

Zur Person

Lars Borchardt studierte Chemie an der Technischen Universität (TU) Dresden und wurde dort 2013 promoviert. Im Anschluss forschte er als Postdoktorand an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und leitete ab 2015 eine Nachwuchsgruppe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an der TU Dresden. Seit 2019 ist er an der Ruhr-Universität Bochum tätig.

Weitere Scouts

Dies sind die fünf anderen Henriette-Herz-Scouts der Ruhr-Universität:

  • Prof. Dr. Martina Havenith-Newen (Physikalische Chemie, Auswahl im November 2021)
  • Prof. Dr. Anna Franckowiak (Physik, Auswahl im November 2021)
  • Prof. Dr. Stefan Berger (Geschichte, Auswahl im Mai 2022)
  • Prof. Dr. Albert Newen, (Philosophie, Auswahl im November 2022)
  • Prof. Dr. Sebastian Kruss (Physikalische Chemie, Auswahl im November 2022)

Veröffentlicht

Montag
22. Januar 2024
09:46 Uhr

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