Interview „Es macht mich stolz, wenn andere Forscher meine Arbeit anerkennen“
Die richtigen Mentoren, der Wille, Ziele zu erreichen, und die Leidenschaft für sein Fach halfen Dr. Nikolaos Tzouras, Rückschlägen und Hürden auf dem Weg zu seiner jetzigen Position zu überwinden.
Als Alexander von Humboldt-Stipendiat wird Dr. Nikolaos Tzouras von der Forschungsgruppe von Prof. Lukas Gooßen an der Fakultät für Chemie der Ruhr-Universität Bochum betreut. Wie sein Weg von Griechenland über Belgien nach Deutschland aussah, schildert er im Interview.
Dr. Tzouras, worauf sind Sie stolz?
Ich bin stolz, wenn andere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die ich selbst bewundere, meine Arbeit anerkennen und mir sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Um ehrlich zu sein, gab es eine Zeit, in der ich dachte, dass ich in der Chemie nichts Bedeutendes erreichen könnte. Besonders angesichts der harten Realitäten, denen man in Griechenland gegenübersteht. Es fiel mir äußerst schwer, dieses Schicksal zu akzeptieren. Daher entschied ich mich, unkonventionell zu denken und mir Möglichkeiten zu suchen, die mir aus diesem System heraushelfen würden. Kleine Erfolge am Anfang und das Glück, die richtigen Mentoren zu treffen, motivierten mich sehr, trotz vieler Herausforderungen und Hürden weiterzumachen. Im Hinblick darauf, wo ich angefangen habe, bin ich stolz darauf, ein gewisses Maß an Verständnis in der Chemie erreicht zu haben, das es mir ermöglicht, bedeutende und oft wirkungsvolle Forschung zu betreiben, und dafür auch Anerkennung zu erhalten.
Sie beschreiben Ihre Forschung in Ihrem Heimatland Griechenland als herausfordernd. Gibt es dennoch etwas, was Sie vermissen?
Nachdem ich sowohl in Griechenland als auch in Belgien für längere Zeit gelebt habe, gibt es Dinge, die ich aus beiden Ländern vermisse. Es gibt viele Aspekte Griechenlands, die ich überhaupt nicht vermisse, aber ich vermisse sicherlich meine Familie, Freunde, das Klima und die Schönheit des Landes, das Meer, das Essen und einige andere typisch griechische Dinge. Aus beruflicher Sicht vermisse ich auch meine alten Kolleginnen und Kollegen aus Athen und die anregenden Gespräche mit meinem PhD-Berater Georgios, die wir meist bei einem Drink führten. Aus Belgien vermisse ich die schöne Stadt Gent und viele Kolleginnen und Kollegen. Aber am meisten fehlen mir die regelmäßigen Gespräche und Brainstorming-Sitzungen mit meinem PhD-Berater Steve Nolan, die zu vielen Projekten führten. Ich habe immer noch solche Gespräche mit meinen beiden PhD-Beratern, aber leider nicht mehr so häufig.
Was motiviert Sie, jeden Tag ins Labor zu gehen?
Meine Neugier, die Möglichkeit, kreativ sein zu können und das tolle Gefühl, wenn man eine Entdeckung macht. Forschung in der Chemie kann extrem herausfordernd, frustrierend und zermürbend sein, und das über lange Zeiträume hinweg. Es gibt jedoch diese seltenen Gelegenheiten, bei denen man eine Hypothese hat, sie im Labor testet und sie sich als wahr oder sogar interessanter herausstellt, als man sich vorgestellt hat. Dieses Gefühl des Verstehens oder sogar der Vorhersage, wie sich die Natur verhalten wird, ist so einzigartig und tiefgründig, dass ich nicht genug davon bekommen kann. Sicherlich bietet die Zugehörigkeit zum Humboldt-Netzwerk zusätzliche, dringend benötigte Motivation und Unterstützung, um weiterzumachen.
Woran ich forsche
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