Nachruf Trauer um Hans-Helmut Weigmann

Die Ruhr-Universität trauert um eine hochschulpolitisch und menschlich große Persönlichkeit. Hans-Helmut Weigmann war für die Bochumer Universität ein Urgestein.

Neun Rektoren, drei Kanzler und 33 AStA-Vorsitzende hat Hans-Helmut Weigmann in seiner Amtszeit erlebt. Von März 1970 bis Juli 2003 war er als persönlicher Referent rechte Hand des Rektors und leitete das Dezernat 1, das sich mit Angelegenheiten der Selbstverwaltung, Hochschulstruktur und -planung befasst. Nun ist Hans-Helmut Weigmann im Alter von 85 Jahren verstorben. Die Ruhr-Universität trauert um einen hochschulpolitischen Macher aus ihren Reihen, der selbst lieber im Hintergrund gewirkt hat und dabei ausgesprochen effektiv agierte. Nach einer kurzen Auszeit kehrte Weigmann 2006 an die Ruhr-Universität zurück, wo er bis 2013 sieben Jahre lang Geschäftsführender Vorstand der Gesellschaft der Freunde war.

„Für die Ruhr-Universität und alle, die Hans-Helmut Weigmann persönlich kannten, war er wahrlich jemand, den man im positivsten Sinne als Urgestein bezeichnen kann“, sagt Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt. „Die Ruhr-Universität hat ihm enorm viel zu verdanken. Wir trauern um eine große Persönlichkeit aus unseren Reihen.“

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Zahllose Projekte angestoßen

An der Ruhr-Universität Bochum hat Weigmann zahllose Projekte angestoßen und betreut, die nicht mehr aus dem Hochschulalltag wegzudenken waren. Dazu gehörten unter anderem der Modellversuch KonRUB (das spätere Weiterbildungszentrum), die studentische Kulturarbeit (heute Boskop), das Forschungsinstitut für Arbeiterbildung, die Kooperation RUB/IG Metall, das Institut für Arbeitswissenschaft, die Koordinierungs- und Beratungsstelle für den Berufseinstieg (Kobra), den Vorläufer des heutigen Career Service.

Kreuz-Bube mit Zigarette

Zudem war Weigmann Beauftragter für die Kontakte zur Stadt Bochum. Er war darüber hinaus stets erster Ansprechpartner für die (verfasste) Studierendenschaft. Wie eng und liebevoll das Verhältnis zwischenzeitlich war, daran erinnert ein 1994 vom Kulturreferat des AStA entworfenes und verkauftes Skatblatt. Eine Karikatur von Weigmann – als Guerillero mit einer Zigarette zwischen den Lippen – zierte den Kreuz-Buben und symbolisierte die Rolle Weigmanns an der Ruhr-Universität.

Zur Person

Hans-Helmut Weigmann wurde am 25. Juli 1938 in Berlin geboren. Später siedelte die Familie nach Schleswig-Holstein um. Weigmann studierte Jura in Kiel, Bonn und Lausanne. Er hat während des Referendariats sowohl in der Kuratorialverwaltung der Uni Kiel als auch beim President’s Cabinet der Rutgers University in New Jersey gearbeitet. Ab Mai 1968 arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter beim Rektor der Technischen Universität Braunschweig an einer neuen Verfassung für die TU. Im März 1970 wechselte er an die RUB, wo er bis 2003 persönlicher Referent des Rektors und Leiter des Dezernats 1 war. Für seine langjährigen Verdienste wurde er 2016 vom Senat der RUB mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

Veröffentlicht

Montag
24. Juni 2024
12:30 Uhr

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