Philipp Tuchel freut sich über 400 Euro Preisgeld für seine Facharbeit. © RUB, Marquard

Junge Uni Preis für Geografie-Facharbeit

Welche Probleme die Schwimmbrücke in Dahlhausen verursacht, hat ein Bochumer Schüler untersucht.

Mit seiner Facharbeit über die gesperrte Ruhrbrücke zwischen Bochum-Dahlhausen und Essen-Burgaltendorf hat Philipp Tuchel den zweiten Platz beim Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis in der Kategorie Geografie belegt. „Eigentlich liegen meine Stärken in den Naturwissenschaften“, sagt Tuchel. „Aber das Thema war vielversprechend und ist politisch aktuell, weshalb ich mich doch für eine Geografie-Facharbeit entschieden habe. Schließlich wohne ich direkt neben der Brücke und bin selbst von der Sperrung betroffen.“

Gefährdetes Denkmal

Die Schwimmbrücke aus den 1950er-Jahren ist seit 2005 nur eingeschränkt oder überhaupt nicht für den Autoverkehr nutzbar. Für seine Arbeit hat Tuchel nicht bloß Fakten über das denkmalgeschützte Bauwerk gesammelt. „Ich habe mich für den praktischen Teil auf den nahegelegenen Stadtteil Burgaltendorf konzentriert. Dort habe ich Anwohner interviewt und Ladenbesitzer befragt“, so Tuchel.

Mitmachen

Schülerinnen und Schüler der Oberstufe können sich bei der Jungen Uni für den Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis bewerben. Voraussetzung: Sie besuchen ein Gymnasium, Berufskolleg oder eine Gesamtschule in Bochum, Dortmund, dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Kreis Unna oder in Hamm, Hagen oder Herne.

Die jeweils drei besten Arbeiten in Biologie, Chemie, Geografie, Mathematik, Physik und Informatik erhalten eine Auszeichnung mit einem Preisgeld von 200 bis 600 Euro.

Dass die Anwohner unglücklich über die gesperrte Brücke sind, habe er erwartet. „Die längeren Fahrten wegen der Sperrung sind aber nicht nur ein Problem für die betroffenen Autofahrer. Sie belasten zudem die Umwelt sowie die ansässigen Händler. Ich habe herausgefunden, dass deren Einnahmen durch die Brückensperrung im Schnitt um 20 Prozent gesunken sind“, sagt Tuchel.

Motivationsschub

Das Ergebnis seiner umfangreichen Recherche wurde am 9. Oktober 2017 offiziell mit dem Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis ausgezeichnet. „Ich selbst wusste gar nicht, dass es solche Wettbewerbe für Facharbeiten gibt“, gesteht Tuchel. „Zum Glück hat meine Tutorin mich darauf aufmerksam gemacht. Da war ich schon fast mit dem Schreiben fertig, habe dann aber mit zusätzlicher Motivation noch einmal besonders intensiv weitergearbeitet.“

Der Einsatz hat sich gelohnt. Die 400 Euro vom Preisgeld möchte Tuchel fürs Studium sparen. Geografie wird es wohl nicht werden, wie er sagt: „Das war zwar ein interessanter Ausblick, aber beruflich möchte ich mich noch nicht festlegen. Ich kann mir aber gut vorstellen, hier an der RUB zu studieren.“

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Veröffentlicht

Dienstag
10. Oktober 2017
14:47 Uhr

Von

Christian Lüttmann

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