Kriminologie Opferstudie zu rechtswidriger Polizeigewalt startet
Welche Personen in welchen Situationen Opfer werden und warum sie Anzeige erstatten oder nicht.
Erstmals nehmen Forscherinnen und Forscher in einem neuen Projekt die Opferperspektive ein und ermitteln, welche Personen in welchen Situationen Opfer von Gewalt durch Polizeibeamte werden, wer warum Anzeige erstattet oder nicht und wie das Dunkelfeld aussieht. Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie der RUB, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für zwei Jahre gefördert und beginnt am 1. März 2018.
Opferbefragung und Experteninterviews
Das Forscherteam plant eine Opferbefragung, um systematisch Daten zu Opfern rechtswidriger Polizeigewalt zu erheben. „Wir wollen wissen, ob es zum Beispiel bestimmte Personengruppen gibt, die ein höheres Risiko tragen, Opfer von Gewalt durch Polizeibeamte zu werden“, erläutert Tobias Singelnstein.
Zusätzlich führen die Forscher Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von Polizei, Staatsanwaltschaft, Opferberatungsstellen und weiteren Experten durch. Ein interdisziplinärer Beirat begleitet und unterstützt das Projekt.