Seit 2015 an der RUB im Team des Exzellenzclusters Resolv: Kristina Tschulik © RUB, Marquard

Elektrochemie Chemikerin erhält Hellmuth-Fischer-Medaille

Nanopartikel stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Kristina Tschulik.

Elektrochemische Prozesse besser zu verstehen ist das Ziel von Prof. Dr. Kristina Tschulik, Leiterin der Arbeitsgruppe Elektrochemie und nanoskalige Materialien und Inhaberin des Lehrstuhls für Analytische Chemie II der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Für ihre Beiträge zur Grundlagenforschung wurde sie am 29. Mai 2018 mit der Hellmuth-Fischer-Medaille 2018 der Dechema-Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie ausgezeichnet.

Von Nanopartikeln zu Brennstoffzellen

Die Medaille erhält sie für ihre herausragenden Beiträge zur Untersuchung elektrochemischer Prozesse an Nanopartikeln und zur Nutzung von Magnetfeldern in elektrochemischen Prozessen.
Die Partikel, die Kristina Tschulik untersucht, sind teils nur wenige Nanometer klein. Die Wissenschaftlerin entwickelt Methoden, um chemische Reaktionen zu charakterisieren, an denen solche Nanopartikel beteiligt sind.

Die Verfahren ermöglichen es etwa, Konzentration, Größe und Zusammensetzung einzelner Nanopartikel in Lösung zu bestimmen. Sie erlauben außerdem zu erfassen, wie gut solche Partikel als Katalysatoren wirken können – Erkenntnisse, die entscheidend sein können, um nachhaltige Energietechnik wie Brennstoffzellen zu entwickeln.

Metallabscheidung in Magnetfeldern

Zudem hat Kristina Tschulik erstmals eine Modellvorstellung vom dem Mechanismus entwickelt, der der strukturierten Metallabscheidung aus unterschiedlichen Elektrolytsystemen in inhomogenen Magnetfeldern zugrunde liegt. Damit schließt sie eine Forschungslücke, denn diese so genannte Elektrokristallisation war bisher nur in homogenen Magnetfeldern umfassend untersucht.

Kristina Tschulik konnte zeigen, dass die magnetfeldgestützte Strukturierung von Schichten von den magnetischen Eigenschaften der elektrochemisch aktiven Ionen abhängt, aber auch von Elektrolytkomponenten, die nicht an der Reaktion beteiligt sind. Ihre Erkenntnisse eröffnen neue praxisrelevante Methoden, beispielsweise für die Herstellung von elektrischen Leitbahnen für Mikroprozessoren.

Zur Person

Kristina Tschulik studierte Chemie an der Technischen Universität Dresden und schloss dort 2012 auch ihre Promotion ab. Anschließend war sie als Postdoc am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung tätig und als „Marie Curie Intra European Fellow“ an der University of Oxford. Nach einem Auslandsaufenthalt in Johannesburg, Südafrika, kam sie im September 2015 zur RUB und verstärkte dort zunächst als Juniorprofessorin das Team des Exzellenzclusters Resolv, gefördert vom NRW-Rückkehrerprogramm des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung. Kristina Tschulik war 2017 Gastprofessorin an der Université Paris Diderot in Frankreich und leitet seit Juni 2018 den Lehrstuhl für Analytische Chemie II an der RUB.

Die Medaille

Die Hellmuth-Fischer-Medaille wird seit 1989 an internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen für Arbeiten, die zur Erweiterung oder Vertiefung der Grundlagen der Elektrochemie, der Korrosion oder des Korrosionsschutzes oder zu deren beispielhafter Anwendung in der industriellen Praxis geführt haben. Die Medaille wird alle drei Jahre beim International-Fischer-Symposium vergeben, bevorzugt an jüngere Wissenschaftler, deren Promotion nicht länger als zwölf Jahre zurückliegt. Prof. Dr. Hellmuth Fischer (1902–1976) war ein Pionier in der Metallurgie, Elektrochemie und Korrosionsforschung.

Pressekontakt

Prof. Dr. Kristina Tschulik
Lehrstuhl für Analytische Chemie II – Elektrochemie und nanoskalige Materialien
Fakultät für Chemie und Biochemie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 29433
E-Mail: kristina.tschulik@rub.de

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Veröffentlicht

Freitag
15. Juni 2018
08:54 Uhr

Von

Meike Drießen

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