Chemie Neuartige chemische Verbindungen machen Katalysatoren effizienter
Katalysatoren sollten möglichst stabil, effizient und für bestimmte Anwendungen anpassbar sein. All das ermöglicht diese Bochumer Entwicklung.
Neue chemische Verbindungen, die Katalysatoren effizienter machen, hat ein Team vom RUB-Lehrstuhl für Anorganische Chemie II entwickelt. Die Eigenschaften eines Katalysators werden nicht nur von seinem katalytisch aktiven Zentrum bestimmt, sondern auch von daran gebundenen Atomen oder Molekülen, die als Liganden bezeichnet werden. In der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ vom 3. Juni 2018 beschreiben Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Viktoria Däschlein-Gessner eine neue Klasse sogenannter Phosphan-Liganden. Sie sorgen mit ihren elektronischen und räumlichen Eigenschaften dafür, dass Katalysatoren aktiver und stabiler sind.
Zum Patent angemeldet
Die Bochumer Chemiker zeigten, dass in Gold-katalysierten Reaktionen mit den Liganden hohe Umsätze bei niedrigen Temperaturen möglich waren – und zwar ohne dass es notwendig war, die Reaktion langwierig zu optimieren. Das Team geht davon aus, dass sich die Ergebnisse auf andere Katalysatoren übertragen lassen und dass die bereits zum Patent angemeldeten Systeme für eine breitere industrielle Anwendung infrage kommen.
Leicht herzustellen
Die neuartigen Ligandensysteme können auf mehreren Wegen aus käuflich erwerbbaren Vorstufen synthetisiert werden. „Daher ist es leicht, sie in verschiedenen Varianten herzustellen und ihre Eigenschaften auf eine bestimmte Anwendung maßzuschneidern“, erklärt Däschlein-Gessner, Mitglied im Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation.