Unter Hunderten von Förderanträgen wurden 13 ausgewählt – darunter die, die Oliver Wolf (links) und Nikolai Axmacher mit ihren Kooperationspartnern stellten. © RUB, Kramer

Neurowissenschaft Millionenförderung für Hirnforscher der RUB

In zwei neuen Projekten am Institut für Kognitive Neurowissenschaft dreht sich alles um das Gedächtnis – allerdings um zwei verschiedene Arten von Gedächtnis.

Mit dem Einfluss von Stress auf das Langzeitgedächtnis und mit den neuronalen Grundlagen des Arbeitsgedächtnisses beschäftigen sich zwei neue Forschungsprojekte am Institut für Kognitive Neurowissenschaft der RUB. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Netherlands Organization for Scientific Research finanzieren sie im Rahmen des Förderprogramms „Open Research Area for the Social Sciences“. Insgesamt fließen rund eine Million Euro an die RUB. Die Forschungsvorhaben beginnen im ersten Halbjahr 2019 und laufen für drei Jahre.

Wie Stress das Gedächtnis beeinflusst

Stressige und emotional aufwühlende Erlebnisse erzeugen besonders starke Erinnerungen. Was das für die Qualität der Erinnerungen bedeutet, ist bislang jedoch unklar. Einige Studien legen nahe, dass Menschen stressige Erlebnisse eher in generalisierter Form abspeichern. Andere Studien deuten darauf hin, dass stressige Situationen besonders detailreich im Gedächtnis bleiben. Diese Widersprüche will das Team von Prof. Dr. Oliver Wolf, Lehrstuhl für Kognitionspsychologie, gemeinsam mit den Projektpartnern lösen.

Kooperationspartner

Für das Projekt kooperiert das Team von Oliver Wolf mit dem Donders Institute for Brain, Cognition and Behaviour in Nimwegen. Aus den Niederlanden sind die Arbeitsgruppen von Prof. Benno Roozendaal, Prof. Marloes Henckens und Prof. Erno Hermans beteiligt.

Die Grundlagen des Arbeitsgedächtnisses entschlüsseln

Um mit der sich ständig verändernden Umwelt klarzukommen, benötigen Menschen das Arbeitsgedächtnis, das Informationen vorübergehend speichert. Zwei Fakten über dieses Gedächtnissystem sind wissenschaftlich gut belegt: Es kann nur eine Handvoll Elemente gleichzeitig speichern, und seine Effizienz steigt, wenn die zu speichernden Informationen sinnvoll strukturiert sind. Wie diese Limitationen auf neuronaler Ebene entstehen, ist bislang nicht verstanden.

Diese Lücke will das Team um Prof. Dr. Nikolai Axmacher vom Lehrstuhl Neuropsychologie gemeinsam mit den Kooperationspartnern in dem neuen Projekt schließen.

Kooperationspartner

Die Gruppe von Nikolai Axmacher kooperiert mit dem Team um Dr. Elkan Akyürek von der University of Groningen und der Gruppe von Prof. Mark Stokes von der University of Oxford.

Veröffentlicht

Mittwoch
17. Oktober 2018
08:25 Uhr

Von

Julia Weiler

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