Neurowissenschaft Millionenförderung für Hirnforscher der RUB
In zwei neuen Projekten am Institut für Kognitive Neurowissenschaft dreht sich alles um das Gedächtnis – allerdings um zwei verschiedene Arten von Gedächtnis.
Mit dem Einfluss von Stress auf das Langzeitgedächtnis und mit den neuronalen Grundlagen des Arbeitsgedächtnisses beschäftigen sich zwei neue Forschungsprojekte am Institut für Kognitive Neurowissenschaft der RUB. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Netherlands Organization for Scientific Research finanzieren sie im Rahmen des Förderprogramms „Open Research Area for the Social Sciences“. Insgesamt fließen rund eine Million Euro an die RUB. Die Forschungsvorhaben beginnen im ersten Halbjahr 2019 und laufen für drei Jahre.
Wie Stress das Gedächtnis beeinflusst
Stressige und emotional aufwühlende Erlebnisse erzeugen besonders starke Erinnerungen. Was das für die Qualität der Erinnerungen bedeutet, ist bislang jedoch unklar. Einige Studien legen nahe, dass Menschen stressige Erlebnisse eher in generalisierter Form abspeichern. Andere Studien deuten darauf hin, dass stressige Situationen besonders detailreich im Gedächtnis bleiben. Diese Widersprüche will das Team von Prof. Dr. Oliver Wolf, Lehrstuhl für Kognitionspsychologie, gemeinsam mit den Projektpartnern lösen.
Die Grundlagen des Arbeitsgedächtnisses entschlüsseln
Um mit der sich ständig verändernden Umwelt klarzukommen, benötigen Menschen das Arbeitsgedächtnis, das Informationen vorübergehend speichert. Zwei Fakten über dieses Gedächtnissystem sind wissenschaftlich gut belegt: Es kann nur eine Handvoll Elemente gleichzeitig speichern, und seine Effizienz steigt, wenn die zu speichernden Informationen sinnvoll strukturiert sind. Wie diese Limitationen auf neuronaler Ebene entstehen, ist bislang nicht verstanden.
Diese Lücke will das Team um Prof. Dr. Nikolai Axmacher vom Lehrstuhl Neuropsychologie gemeinsam mit den Kooperationspartnern in dem neuen Projekt schließen.