Internationaler Workshop Technische Unterstützung für Flüchtlinge wird prämiert
Wie wörtlich man den Begriff Soforthilfe nehmen kann, wollen Ingenieure von drei Kontinenten in Bochum zeigen.
Schneller dürfte es kaum gehen können: Binnen 48 Stunden wollen internationale Teams Lösungen für technische Herausforderungen bei der Flüchtlingshilfe entwickeln, von denen sie gerade erst erfahren haben. Die beste Idee wird nicht nur prämiert, ihre Umsetzung wird auch finanziell gefördert. Dieser ungewöhnliche Wettbewerb ist zentrales Element einer Veranstaltung der in Bochum ansässigen Vereinigung Sight Deutschland. Der „International Sight Workshop and Ideation Camp on Technical Support in Refugee Crisis” findet vom 16. bis 18. Juli 2019 an der RUB statt.
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus dem Nahen Osten, Nordafrika, Kolumbien und Deutschland, also von drei verschiedenen Kontinenten”, sagt Dr. Christoph Baer, Mitgründer von Sight Deutschland. Er erinnert bei dieser Gelegenheit an die augenblickliche Flüchtlingsbewegung von Venezuela nach Kolumbien, die in Europa weniger präsent ist als die Flüchtlingsbewegung von Afrika nach Europa.
Zum Workshop kommen einerseits Menschen, die aktiv in der Flüchtlingshilfe tätig sind. Sie schildern unter anderem die verschiedenen technischen Herausforderungen, vor denen sie mitunter täglich stehen. Zum anderen kommen Mitglieder von Sight aus weltweit betroffenen Regionen wie zum Beispiel Ägypten, Jordanien, Afghanistan, Iran, Deutschland, Frankreich und Kolumbien. In internationalen Teams suchen sie nach technischen Lösungen für die Probleme der Flüchtlingshelferinnen und -helfer.
Alle Lösungen werden vorgestellt und von einer Jury bewertet. Die beste Idee wird mit einem Geld- oder Sachpreis prämiert und so schnell wie möglich als Sight-Projekt inklusive Finanzierung realisiert – daran sind die Ideengeber beteiligt. „Wir lassen die Idee natürlich wie alle anderen Sight-Projekte umsetzen, also nachhaltig, sprich, dass die Menschen vor Ort diese Lösung weiter benutzen können“, erklärt Christoph Baer.