Auf die Ausbreitung des Coronavirus reagierte die Politik unter anderem mit einer Schließung aller Schulen. © RUB, Kramer

Bildungsforschung Wie die Praxis ins Lehramtsstudium kommt

Ein neues Buch fasst die Ergebnisse einer Tagung zusammen.

Seit Einführung des Master of Education ist der Praxisteil des Lehramtsstudiums größer geworden. Wie dieser Anteil ausgestaltet werden soll, wird unter Fachleuten intensiv diskutiert. Den aktuellen Stand dieser Debatte fasst ein Buch zusammen, das auf der Tagung „Früher Bildungsdialog – Wissenschaftskommunikation zwischen Bildungsforschung und Schule“ basiert. Sie wurde 2016 von der Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum (RUB) organisiert. Vertreterinnen und Vertreter der Praxis und der Fachdidaktik kommen darin gleichermaßen zu Wort.

Autorenteams arbeiten fachübergreifend

Auch die Frage, wie schnell neue fachdidaktische Forschungserkenntnisse in der Praxis greifen, gehört zu den bearbeiteten Themen. „Sowohl theoretische Erkenntnisse als auch Praxiswissen, das auf eigenen Erfahrungen beruht, sollten Eingang in das Buch finden“, sagt Mitherausgeberin Dr. Claudia Priebe vom Germanistischen Institut der RUB. Fach- und professionsübergreifende Autorenteams näherten sich den unterrichtsfachlichen Fragen aus ihren unterschiedlichen Perspektiven an. Sie widmeten sich unter anderem der strukturellen Gestaltung von Unterricht, methodischen Vorgehensweisen zum Beispiel im inklusiven Unterricht oder dem Einsatz digitaler Medien in der Schule. Die Teams arbeiteten dabei disziplinenübergreifend.

Theorieteil für schnellen Überblick

Die Artikel der Autorenteams werden ergänzt durch einen Theorie-Überblick. Darin nehmen die Expertinnen und Experten zum Beispiel kritisch Stellung zur Forschungsmethode „Design Research“, die systematisch Grundlagenforschung mit konkreter Praxisforschung verknüpft. Ziel ist es, gleichzeitig neue Erkenntnisse über Lehr-Lernprozesse zu generieren und geeignete Unterrichtsmaterialien zu entwickeln.

Für Lehrkräfte und Forschende

„Wir möchten mit diesem Band einen bewusst dialogischen Beitrag zum Theorie-Praxis-Transfer leisten, der Praxis und Fachdidaktik gleichermaßen in den Blick nimmt und ihre jeweiligen Vertreterinnen und Vertreter ausgewogen zu Wort kommen lässt“, erklärt Claudia Priebe. „Wir möchten allen Leserinnen und Lesern durch dieses dialogische Prinzip eine neue, vielleicht ungewohnte Perspektive auf zentrale Fragestellungen des Theorie-Praxis-Transfers ermöglichen.“ Das Buch richtet sich an Lehrkräfte und Lehramtsstudierende ebenso wie an fachdidaktisch oder bildungswissenschaftlich orientierte Forschende.

Originalveröffentlichung

Claudia Priebe, Christiane Mattiesson, Katrin Sommer (Herausgeber): Dialogische Verbindungslinien zwischen Wissenschaft und Schule. Theoretische Grundlagen, Praxisbezogene Anwendungsaspekte, Zielgruppenorientiertes Publizieren, Bad Heilbrunn 2019, 247 Seiten, ISBN 9783781522954

Pressekontakt

Dr. Claudia Priebe
Germanistisches Institut
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 25140
E-Mail: claudia.priebe@rub.de

Veröffentlicht

Freitag
21. Juni 2019
09:16 Uhr

Von

Meike Drießen

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