Enrica Bordignon (vorn) und Svetlana Kucher mit einem Modell des Transportproteins, das sie untersucht haben © RUB, Marquard

Medikamentenresistenz Transportproteine vom Transport abhalten

Bestimmte Membranproteine sind darauf spezialisiert, Moleküle aus Zellen zu transportieren – ein Problem für die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten und Antibiotika.

Mit einem künstlich hergestellten Antikörperfragment hat ein internationales Forschungsteam den Transportmechanismus eines Membranproteins aus Bakterien untersucht. Die Transportproteine, ABC-Exporter genannt, kommen beispielsweise in den Zellmembranen von Bakterien und in großen Mengen in Krebszellen vor. Sie sind dafür verantwortlich, kleine Moleküle aus den Zellen zu befördern. Einige Transporter können Antibiotika oder Chemotherapie-Wirkstoffe aus den Zellen pumpen und die Therapien somit wirkungslos machen.

Mechanismus blockiert

In der aktuellen Studie arbeiteten die Forscherinnen und Forscher mit isolierten ABC-Exportern. Sie zeigten zum einen, wie die Transportfunktion mit dem Energieantrieb des Proteins zusammenhängt. Außerdem gelang es ihnen, den Transportmechanismus mit einem Antikörperfragment zu blockieren. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Nature Communications vom 21. Mai 2019 veröffentlicht.

Für die Studie kooperierten Prof. Dr. Enrica Bordignon und Prof. Dr. Lars Schäfer von der RUB, beide Mitglied im Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation, mit Prof. Dr. Markus Seeger von der Universität Zürich und Prof. Dr. Mikko Karttunen von der University of Western Ontario.

„Bei unseren Ergebnissen handelt es sich um Grundlagenforschung“, so Enrica Bordignon. „Wir hoffen aber, damit neue Ansätze zur Bekämpfung der Medikamentenresistenz zu eröffnen.“

Veröffentlicht

Montag
17. Juni 2019
09:00 Uhr

Von

Julia Weiler

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