Kunstgeschichte Wie schön ist die RUB?

Um zu zeigen, was hinter der Architektur der RUB eigentlich steckt, haben Tim Kollande und Natalia Knickmeier bei einem Ausstellungsprojekt mitgearbeitet.

Ist die RUB eine Betonschönheit oder ein Betonmonster? Diese Frage können Tim Kollande und Natalia Knickmeier nicht beantworten. Schließlich liegt das im Auge der Betrachterinnen und Betrachter. Und das soll auch so bleiben. Aber eventuell ändert sich diese Perspektive, wenn sie einfach mehr über den Architekturstil, den Brutalismus, wissen. „Wir wollen das Konzept erläutern. Vielen ist gar nicht bekannt, warum die RUB so aussieht, wie sie aussieht“, sagt Student Tim Kollande. Er und Natalia Knickmeier haben in einem Praxisprojekt in der Kunstgeschichte eine Ausstellung über die Architektur der RUB mitkonzipiert, die am 26. September 2019 startet.

Brutalismus-Ausstellungen

„RUB: Brutal schön?“: 26. September bis 31. Oktober 2019; im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek; Öffnungszeiten sind montags bis freitags 8 bis 24 Uhr, samstags 10 bis 20 Uhr und sonntags 10 bis 18 Uhr. Im November ist die Ausstellung im Musischen Zentrum zu sehen.*

„SOS Brutalismus“: 26. September bis 24. November 2019; im Musischen Zentrum; Öffnungszeiten sind donnerstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr.

Der Eintritt zu beiden Ausstellungen ist frei. Eröffnung ist am 25. September 2019, zunächst um 17.30 Uhr im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek und danach um 19 Uhr im Musischen Zentrum.

„Ich fand die RUB immer toll. Es hat mir Spaß gemacht, im Kurs Details zu entdecken, an denen man im Alltag vorbeiläuft“, sagt Knickmeier zu ihrer Erfahrung im Projekt. In dem Praxismodul von Prof. Dr. Cornelia Jöchner konnten die Studierenden selbst anwenden, was sie im Studium lernen und dabei auch noch den Ort, an dem sie lernen, neu entdecken.

Neue Fassaden und Facetten der RUB habe ich entdeckt.


Tim Kollande

„Ich habe viele unbekannte Ecken gesehen. Jetzt kenne ich auch mir bisher unbekannte Gebäude von innen, wie die in der N- und I-Reihe. Neue Fassaden und Facetten der RUB habe ich entdeckt“, sagt Tim Kollande. Für ihn sei die Architektur vor dem Kurs auch etwas Gewohnheit gewesen. „Da übersieht man auch mal, was dahintersteckt“, sagt er.

„Brutalismus macht aus, dass man die Baustoffe, wie den Beton an der RUB, nicht versteckt und die Funktionalität der Gebäude offen zeigt“, erklärt Studentin Natalia Knickmeier. In der Ausstellung „RUB: Brutal schön?“ gehe es darum, diesen Stil kennenzulernen. Dabei erhalten Besucherinnen und Besucher nicht nur Informationen dazu, wie die RUB entworfen wurde und sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Knickmeier beschäftigte sich unter anderem auch mit dem Architekturwettbewerb, der vor Baubeginn ausgeschrieben war. „Die verschiedenen sehr kreativen Beiträge stelle ich in der Ausstellung vor. Manche Entwürfe sind viel weitläufiger geplant gewesen. Seitdem ich das weiß, beschwere ich mich nicht mehr über die langen Wege auf dem Campus“, sagt sie.

Was ist Brutalismus?

Der Begriff Brutalismus bezieht sich nicht auf das Wort brutal, sondern auf „béton brut“, den französischen Ausdruck für Sichtbeton. Daraus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Englischen „New Brutalism“ und im Deutschen Brutalismus. Der Stil hat die nordrhein-westfälischen Städte in der Nachkriegszeit stark geprägt. Merkmal sind sehr plastische Bauformen und das Offenlegen von Gebäudefunktionen und Baumaterialien.

Zu lesen sind außerdem Interviews mit Alumni, die im Gründungsjahr an der RUB studierten. „Wir wollten wissen, wo die Studierenden sich damals so aufgehalten haben und wie sie den Campus genutzt haben. Zum Beispiel gab es bis zur Sanierung eine Kegelbahn in der Mensa“, verrät Tim Kollande.

Die Ausstellung läuft parallel zur Ausstellung „SOS Brutalismus“, die das Deutsche Architekturmuseum und die Wüstenrot-Stiftung organisieren. Sie beginnt auch am 26. September 2019.

* In der urpsrünglichen Textfassung hieß es, dass die Ausstellung „Brutal schön” nur bis Ende Oktober läuft. Die Ausstellung läuft allerdings im November 2019 im Musischen Zentrum weiter.

Veröffentlicht

Montag
16. September 2019
12:14 Uhr

Von

Katharina Gregor

Teilen