Malen mit dem Controller gehört auch zu den Dingen, die im Projekt ausprobiert werden. © TU Dortmund

Projekt Wie sich der Körper im virtuellen Raum bewegt

Die VR-Brille suggeriert einen Tauchgang in die Tiefsee, die Füße stehen im Seminarraum. Was macht das mit dem Körper?

„Bewegung im Zusammenhang von Virtual Reality ist ein bisher noch wenig erforschtes Feld”, lautet das Credo des Teams vom Lehr- und Forschungsprojekt „Virtual Reality Moves“. Unter Federführung von Dr. Caterina Schäfer von der Technischen Universität (TU) Dortmund wollen Kim Lipinski, Anna-Carolin Weber und Dr. David Wiesche von der RUB das Themenfeld Bewegung und Virtual Reality (VR) aus verschiedenen Perspektiven und über Fachgrenzen hinaus mit Bachelorstudierenden der beiden Universitäten gemeinsam erforschen. Unterstützung erhalten sie für zwei Jahre vom Mercator Research Center Ruhr.

Eine forschende Haltung entwickeln

„Virtual Reality bietet einen innovativen und attraktiven Zugang für die Entwicklung eigener Forschungsprojekte. Für uns steht die Frage, wie sich bei Studierenden eine forschende Haltung entwickeln kann, im Vordergrund unseres Forschungsinteresses”, betonen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dabei greift das Projekt den gesellschaftlichen Auftrag zur Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung auf und fördert die aktive, kritische Auseinandersetzung mit einer innovativen Technologie sowie den Folgen der Digitalisierung für Lehr- und Lernkontexte. Konkret können Studierende sich mit einem Rollstuhl in eine virtuelle Gebirgswelt begeben und dort Erfahrungen sammeln, wie sie sie im wirklichen Leben kaum machen würden.

Das Projekt ist im Januar 2019 gestartet. Im Sommersemester arbeiteten Lehramtsstudierende für sonderpädagogische Förderung der TU Dortmund mit Studierenden aus den Bochumer Studiengängen Sportwissenschaft und Informatik in Kompaktphasen zusammen. Dabei wurden Studierende angeleitet, eigene Forschungsprojekte zum Thema Virtual Reality und Bewegung zu entwickeln, beispielsweise zum Thema Höhenangst. Diese wurden dann über den Verlauf des Semesters im digitalen Lernlabor umgesetzt und abschließend präsentiert.

Im Rollstuhl in die Virtual Reality

Seminarbegleitend hielten die Studierenden ihre Erfahrungen fest und reflektierten sie. Die Ergebnisse spiegeln den interdisziplinären Zugang: So beschäftigt sich ein Forschungsprojekt mit Bewegungen im Rollstuhl in der VR-Anwendung, während ein anderes Projekt das Potenzial von künstlerisch-kreativen Virtual-Reality-Anwendungen als Gestaltungsinstrument für tänzerische Bewegung erforscht. Derzeit evaluiert das vierköpfige Lehrteam das Seminar und erforscht mittels begleitend geführter Interviews und Online-Fragebögen die Entwicklung einer forschenden Haltung.

Über die Universitätsallianz Ruhr

Seit 2007 arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Veröffentlicht

Freitag
13. Dezember 2019
14:45 Uhr

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