Termin „Früher waren es Flugblätter, heute ist es Twitter“
Jennifer Haas und Julia Schmidt nehmen in einer studentischen Konferenz die Vorgänger der Fake News in den Blick.
Update vom 16.9.2020, 18 Uhr
Wegen der Coronapandemie wurde die studentische Konferenz verschoben. Sie findet nun am 15. und 16. Oktober 2020 als hybrides Event statt – vor Ort und digital. Anmeldungen sind noch bis zum 4. Oktober online möglich.
Ursprüngliche Meldung
„Fake News sind ein aktuelles Thema. Es gab sie aber auch schon im Mittelalter“, sagt Jennifer Haas. Sie studiert im Master Medieval and Renaissance Studies an der RUB und hatte mit dem Themenbereich Fake News das erste Mal in einer Spring School zu tun. Daraus ist zusammen mit dem Fachschaftsrat eine Idee für eine studentische Konferenz entstanden, die sie mit ihrer Kommilitonin Julia Schmidt im März 2020 organisiert.
„Früher waren es Flugblätter und heute ist es Twitter. Fake News ließen sich der Zeit entsprechend schon immer verbreiten“, sagt Julia Schmidt dazu, welchen aktuellen Bezug die Konferenz haben wird. „Aber auch das Nibelungenlied ist ein Beispiel. Zwar hat es realhistorische Elemente, die allerdings so verdreht dargestellt sind, dass es eigentlich in die Kategorie Fake News gehört“, ergänzt Haas.
Für das Programm der Konferenz kommen Studierende von deutschen und internationalen Universitäten nach Bochum. Unter anderem sind Gäste aus Heidelberg, Utrecht und Luxemburg dabei. Eine Studentin kommt sogar aus Michigan, sie ist gerade für ein Auslandssemester in Schottland. „Die Beiträge stammen thematisch aus den Bereichen Anglistik, Geschichte und Germanistik. Das zeigt, wie interdisziplinär das Thema Fake News sein kann“, sagt Jennifer Haas.
Neben den studentischen Vorträgen gibt es auch einen von Dr. Ingo Grabowski, Direktor des Landesmuseums für Klosterkultur in Paderborn. Von der RUB sind außerdem Prof. Dr. Klaus Oschema aus der Geschichte und Prof. Dr. Bernd Bastert aus der Germanistik dabei.
Wir wollen zeigen, dass das Mittelalter keine langweilige Epoche war.
Julia Schmidt
Die beiden Studentinnen möchten mit der Konferenz Interessierte zusammenbringen und gleichzeitig auf das Thema Mittelalter aufmerksam machen. „Unser Studiengang ist sehr klein. Wir wollen mit der Konferenz einen Austausch bieten. Außerdem wollen wir zeigen, dass das Mittelalter keine langweilige Epoche war“, sagt Julia Schmidt.
Mit Unterstützung des Fachschaftsrats Medieval and Renaissance Studies und dem Projekt Instudies können die Studentinnen ihre Konferenzidee umsetzen. „Auch, wenn wir nur zu zweit sind, schaffen wir es, die Organisation mit dem Studium zu vereinbaren. Trotzdem ist besonders die finanzielle Unterstützung von Instudies eine große Hilfe“, sagt Jennifer Haas. Pläne für die Zukunft haben die Studentinenn auch schon: Wenn alles gut läuft, soll aus ihrem Projekt eine Wanderkonferenz werden. „Wir würden uns wünschen, dass so ein bundesweiter Austausch zwischen den Studierenden regelmäßig stattfinden kann“, sagt Julia Schmidt.