Buchveröffentlichung Englische Poesie von Studierenden übersetzt
In einem Optionalbereichskurs ist ein Buch entstanden.
Bachelorstudentin Kristin Kelch hält ein Buch in der Hand. Nicht irgendeins. Sondern ein Buch, für das auch sie Texte ins Deutsche übersetzt hat. Es trägt den Titel „Einen kleinen Flieder pflanzen in Vermont“ und beinhaltet Werke der US-amerikanischen Autorinnen Adelaide Crapsey und Genevieve Taggard.
Entstanden ist das Buch in einem Kurs im Wintersemester 2021/2022, den Autor Jürgen Brôcan als Gastdozent leitete. Veranstaltet wurde der Kurs von der Sektion Komparatistik und gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds (DÜF).
„Ich bin selbst eine Person, die sich gerne mal über Übersetzungen ärgert. Und ich fand es interessant, im Kurs die Perspektive zu wechseln und zu schauen, wie eine Übersetzung in der Praxis aussieht,“ sagt Kristin Kelch zu ihrer Teilnahme. Die Studentin erhielt neben dem theoretischen Wissen über poetische Übersetzung auch den für sie so wichtigen Praxiseinblick. „Durch die eigene Praxisarbeit habe ich gesehen, dass es eine unfassbar schwierige Arbeit sein kann und man sich manchmal bewusst für eine Interpretation in der Übersetzung entscheiden muss“, sagt sie.
Zehn Studierende arbeiteten für das Projekt zusammen. Neben den Texten kümmerten sie sich auch um das Nachwort und sogar das Buchcover. Außerdem ist 2022 noch ein Lesung im Literaturhaus Dortmund geplant. „Die Zusammenarbeit war die ganze Zeit auf Augenhöhe, auch mit Jürgen Brôcan. Die Arbeitsatmosphäre war gerade deshalb auch sehr angenehm“, so Kelch.
Die Studentin denkt zwar weniger daran, nach dem Studium in Germanistik und Komparatistik mit Übersetzungen ihr Geld zu verdienen, hat aber dafür etwas anderes aus dem Kurs mitgenommen: „Für mich ging es darum, verschiedene Arten des Schreibens kennenzulernen und auszuprobieren. Ich habe eine bestimmte Sensibilität für Texte aus dem Kurs mitgenommen, die mir auch nachhaltig helfen wird.“
Nachhaltig wirken wird außerdem auch eins: „Das Buch das erste Mal in den Händen zu halten, fühlte sich richtig gut an und war etwas Besonderes“, sagt Kristin Kelch.